Andranak, Gauner in Mirkandool

Aus dem Leben eines Gauners in der Fantasy-Welt Mirkandool

Chapter 1 by The Pervert The Pervert

Andranak wälzte sich im Halbschlaf in seinem Bett herum. Seine suchende Hand glitt über die dicke Leinendecke die das Bett aus Stroh zusammenhielt fand aber niemand. Das machte ihn wirklich wach. Nicht das es ihn wirklich überraschte. Die Hure mit der er sich in sein Zimmer zurückgezogen hatte, benahm sich eben wie alle anderen. Wenn ihr Kunde seien Spass gehabt hatte und eingeschlafen war, verdrückten sie sich eben, bevor er wieder wach wurde und sie für ihren Lohn noch eine Stösschen mehr plaudern mussten.

Und diese hatte sowieso keinen besonderen Eifer an den Tag gelegt. Deshalb kontrolliete er auch gleich seine Habe. Tatsächlich, sie hatte seinen Rucksack durchwühlt. Grimmig lächelnd stellte er sich ihr enttäuschtes Gesicht vor, als sie keine Wertsachen finden konnte. Wohlweisslich hatte er alles Wertvolle aus seinem Besitz in einem Lederbeutel draussen aus einem Flurfenster der Herberge in der er gastierte gehängt. Dort würde es keiner Suchen.

Und sein Schwert lag mit einem Glöckchen gesichert unter seinem Bett. Die Hure hätte es gar nicht so vorsichtig bewegen können das er nicht wach geworden wäre. Also hatte er noch alle wichtigen Dinge im Besitz. Zwar wollte Andranak wieder einschlafen, aber irgend etwas hielt ihn wach.

Vielleicht sein Instinkt für Gefahren, die man lange spürt bevor sie sich in die Wirklichkeit kristallisieren. Vielleicht war es aber auch nur das Wildrei-Pökölt vom Abend. Jedenfalls hatte er Durst. Also stand er auf und ging ans Fenster wo der Irdene Krug mit dem kühlen Wasser stand.

Er machte sich gar nicht erst die Mühe sich das Wasser in die bereitstehende Tasse zu schütten sondern trank in tiefen Zügen aus dem Krug.

Am Stand der zwei sichtbaren Monde erkannte er das es gerade erst kurz nach der Mitte der Nacht war. Es würde noch mindestend drei Stunden dauern bis die Sonne wieder einen neuen Tag beleuchten würde. Die paar Häuser der kleinen Stadt, nein, - Haschuu war doch mehr ein Dorf, korrigierte er sich, lagen in tintiger Finsternis. Deshalb fanden seine Augen auch sofort beim Blick aus dem Fenster das mit Saellederhäuten bespannt war, den Flecken beweglichen Lichts der nicht in dieses Nachtbild passte. Saels waren eine Sorte grosser Süsswasserseefische deren Haut bei entsprechender Bearbeitung glasklar wurde. In dieser Gegend wurden diese Fische viel gefangen und so kam es das die Fenster der meisten Häuser hier durchsichtige Lederscheiben hatten.

Jedenfalls sah Andranak das sich eine Lichtquelle die Strasse auf das Dorf zu bewegte. Es war ein offenes Feuer, das aber hell und bläulich schien und von der grösse her nicht von einer Fackel stammen konnte. Zumal sich auch eine Spur kleinerer Brände dahinter her zog.

Er kniff die Augen zusammen um eine Bewegung besser erkennen zu können die er bemerkt hatte. Dort lief jemand vor der Lichtuelle fort. Jemand war auf der Flucht. Und der Sorglosigkeit des Lichtträgers nach war es dieser, der Ärger bedeutete.

Andranak war kein Held, aber er sah eine Möglichkeit sich eine Belohnung zu verdienen. Das war genug Motivation für ihn sein Schwert zu holen und in die dunkel Nacht hinaus zu laufen. Nur mit einer kurzen Hose bekleidet lief er aus seinem Zimmer. Er sprang die Treppe in den Schankraum der Herberge mit einem Satz hinunter, kam aber so weich auf das er kaum ein Geräusch verursachte. Er lief zur Tür wobei er die einzige Kerze die den Raum in spärliches Licht tauchte löschte und öffnete sie vorsichtig. Lautlos schlich er, dicht an die Hauswand gepresst in die Nacht hinaus.

Hier konnte er besser sehen was los war. Ein Jalvenmädchen lief die Strasse hinunter, lauthals um Hilfe rufend, während hinter ihr eine Feuerechse, auch Frimmboli genannt herkam und Flammen spuckte.

Was unternimmt Andranak?

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