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Chapter 2
by monibie
Läßt Mirco seine Gefangen frei?
Von wegen, sie wird !
Die drei Burschen standen ungläubig da, vor ihnen lag eine echte Polizistin in Kampfmontur auf dem Bauch in Mircos Griff. "Los, wir fesseln sie und dann nichts wie weg", Andi war der erste der aufwachte, zwängte sich an Mirco vorbei und kniete sich breitbeinig auf Kathrins Waden, machte sich an ihren Kampfstiefeln zu schaffen, "ihr nehmt die Handschellen für die Arme". Thomas begann nervös an der Koppel ihrer Gefangenen zu nesteln, "ich find die blöden Handschellen nicht".
Kathrin spürte wie sich das Knabenknie in ihrem Rücken leicht drehte, sich der Griff um ihr Handgelenk löste. Im nächsten Moment spürte sie ein zweites Knabenknie auf dem Rücken, das ihren Arm auf den Rückenprotektor preßte, seitlich blockierte und dadurch genauso bewegungslos hielt wie vorher seine Hände, nun löste sich auch der schmerzhafte Griff um ihre Finger, das tat gut. Sie wurde das Gefühl nicht los, das Sie den Bub ganz schön unterschätzt hatte.
Mirco beugte sich nach vorn, er war plötzlich so sicher was zu tun war. Behutsam hob er den Helm seiner Gefangenen an, drehte ihren Kopf noch etwas mehr zur Seite so dass er ihr Gesicht sehen konnte und schob vorsichtig Katrins Visier hoch. Wieder erblickte er dieses faszinierende ebenmäßige Gesicht mit den Sommersprossen und der Stupsnase. So etwas kostbares hatte er noch nie besessen. Sie war so hübsch, nicht mehr bedrohlich sondern einfach hübsch, und sie war seine Gefangene, "wo haste die Handschellen?". Kathrin lugte aus den Augenwinkeln hoch, schaute in das über ihr schwebende Gesicht. Daran dass der Bursche sie auch noch fesseln könnte hatte sie wirklich nicht gedacht: "du spinnst jawohl Kleiner". Irgendwie kam ihr diese Antwort in ihrer Lage selbst komisch vor, der 'Kleine' hatte es ihr gerade ganz schön gegeben. Trotzdem versuchte sie überheblich zu lächeln, ihn irgendwie zu verunsichern, vielleicht einfach um ihre eigene Verwirrung zu verdrängen, "ihr solltet machen dass ihr wegkommt sonst kassiert ihr gleich bös' Prügel". "Von wem denn?", Sie sah in sein breites sicheres Grinsen, keine Spur von der Angst und Panik mehr, der Stolz war ihm in's Gesicht geschrieben, und da war noch etwas anderes in seinen Augen. Fast sanft schnippte er ihr unter die Nase, sie wollte den Kopf schütteln, spürte aber das er ihren Helm mit der freien rechten auf den Boden drückte, so ihren Kopf fixierte, Scheiße sie kam sich so hilflos vor. Wenigstens wirkte der Bub nicht bedrohlich, einfach nur älter, größer als vorher, dieser kindliche Stolz in seinen Augen ließ ihn fast süß erscheinen. "Willste Popel fressen oder sag'ste mir wo die Handschellen sind?" Kathrin starrte ihn entgeistert aus den Augenwinkeln an. Seine Finger krabbelten unter ihr Kinn, Teufel, jetzt nur nicht zeigen dass sie da kitzlig war, aber er spürte es, grinste in seiner zunehmend sicheren, fast ein wenig spöttischen Art. Sie hatte diesen Burschen ganz schön unterschätzt, nicht nur körperlich, er strahlte jetzt auch innerlich eine Stärke aus die sie völlig verwirrte, fast verlegen machte. Seine Finger krabbelten zu ihrer Nase zurück, drehte leicht, spielerisch an ihrer Nasenspitze, wenn sie nicht in so einer beschissenen Lage gewesen wäre hätte sie fast selbst gegrinst. Sie konnte nicht sagen wie und warum, aber sie fühlte in dieser völligen Hilflosigkeit fast so etwas wie ein Gefühl der ausgelieferten Geborgenheit, dass sie als sechzehnjähriges Mädel gespürt hatte wenn sie sich auf ein Kämpfchen mit ihrem damaligen Freund eingelassen hatte und anschließend in seinen Armen zappelte. 'Als Mädel' - jetzt wurde es obskur - sie war Bereitschaftspolizistin. Wo blieben Moni und Nina? "Ich hab sie", der kleinste der Burschen hielt plötzlich ihre Handschellen hoch.
Ein kräftiger Griff um ihr rechtes Handgelenk zeigte ihr, dass der Bub keinen Widerstand duldete. Kathrin widersetzte sich nicht mehr, folgte seine Bewegung, spürte ihren rechten Arm auf den Rücken wandern, die eisernen Ringe ihrer eigenen Handschellen an der Haut und hörte durch den Helm das leise schnarren als sie einrasteten. Sie war völlig verwirrt im Kopf' sie war doch wirklich durchtrainiert, konnte Judo, warum lag sie dann unter diesem Knaben? Hatte sie den Bub wirklich so unterschätzt? Die Oberhand hatte von Anfang an er gehabt! Aber es war doch nur ein Bub? Andrea und Moni würden sie auslachen wenn sie runterkämen! Na die würden schon noch sehen... Kathrin zuckte innerlich zusammen, irgendwas in ihrem Kopf revoltierte, dieses Gefühl des ausgeliefert seins, der Wehrlosigkeit, hinterließ Spuren in ihrem Kopf, warf alles durcheinander. Das war doch gerade ein Reiz der Polizeiarbeit gewesen, dass sie da als Frau die Kontrolle behielt, lenkte statt rumkommandiert zu werden; und jetzt das...
Mirco ließ die eine Fessel um Kathrins Rechte schnappen, dann widmete er sich ihrer linken, die folgsam auf den Rücken wanderte, Mirco genoss dieses Gefühl, er führte sie. Zufrieden stützte er sich mit den Händen auf ihren Flanken ab und spürte, genoss, das langsame auf und ab ihrer Atmung.
Andi löste die Knoten in den Schnürsenkeln, Doppelknoten. Fachmännisch zog er die Schnürsenkel aus den oberen zwei Löchern und wickelte sie in entgegengesetzter Richtung um die glänzenden Stiefelschäfte, dann ein paar ordentliche stramme Knoten, die Sache war erledigt. Wie hatte Mirco das bloß geschafft? Ne echte Bulette in Kampfmontur und er hockte auf ihren Schenkeln und verknotet ihre Stiefel. Er zögert, aus der Nähe wirkten ihre frisch gefesselten Boots fast zierlich, er schaute sich die Schuhsohlen genauer an: Größe 37, man da würde ja grade mal Tommy reinpassen. "Tommy, brauchste n Paar Stiefel?" Tommy hörte nicht. Andi rutschte ein Stück zurück, stützte sich mit den Händen auf den unter ihm liegenden Waden ab, spürte sie arbeiten, zögerte, drückte mal probeweise mit der rechten zu, spürte die reflexartigen Muskeln sich spannen - man hatte die Waden! Er guckte sich kurz um, die anderen waren noch mit den Handschellen beschäftigt.
Vorsichtig zog er erst das linke, dann das rechte Hosenbein nach oben bis sich die Ansätze ihrer Kniekehlen zeigten und erstarrte in Ehrfurcht: Diese glänzenden, frisch geputzten Boots ließen durch die halb aufgeschnürten Schäfte zwei fast zierliche Fesseln erahnen. Langsam, ganz langsam ließ er seine Hand in einen der halboffenen Stiefelschäfte gleiten, arbeitet sich unter den Strumpf, spürte einen klar herausgestellten Knöchel, eine kräftige Sehne die sich spannte. Er erahnte den Widerstand der sich in ihren angespannten Muskeln manifestierte, genoss die Hilflosigkeit die sich ihm offenbarte. Er konnte sich schier vorstellen wie sich die Polizistin vom Kopf bis zu den Zehen spannte, aber nichts daran ändern konnte dass ihre Boots, Waden, Beine ihm gehörten. Langsam ließ er seine Hände aufwärts gleiten, weg von den schlanken Fesseln, herauf auf zwei braungebrannte und sich trapezförmig weitende Waden, deren Umfang ihm den Atem nahm. Er versuchte sie mit beiden Händen zu umfassen, das reichte nicht selbst wenn er die Finger unter ihren Schienbeinschonern hindurch gleiten ließ. Er zog die elastischen Bänder der Schienbeinschoner, die sich an ihre Waden schmiegten hoch und ließ sie mit einem leisen Plopp herabschnippen. Dann legte er seine Hände breit auf diese traumhaften Waden und fühlte wie die Muskelstränge arbeiteten, sich abwechselnd spannten und lösten, sich zu wehren versuchten - keine Chance, Fesseln war seine Spezialität, das konnte sie noch lange versuchen. Ihre Waden waren glatt, glatt wie ein Kinderpopo, so glatt wie er es sich bei seiner Schwester vorstellte wenn er sie heimlich beim Rasieren ihrer Beine beobachtete; seine Finger strichen fast zärtlich über diese leicht gebräunte glatte Haut. Noch ein kurzer Moment des Genusses, er drückte beide Zeigefinger seitlich in die linke Wade, fühlte wie sich die Wadenmuskeln mehr als zuvor spannten, ließ seine Finger über diesen unglaublichen Absatz hüpfen, der sich dort bildete wo die eigentliche Wadenmuskulatur ansetzte; Andi spürte ein Pulsieren, nicht nur das Pulsieren ihrer um Freiheit kämpfenden Waden, ein anderes Pulsieren in seinem Schritt das er erst seit kurzem kannte, ja das war ein Genuss. Solche Waden hatte er selbst bei den Fußballerinnen im Görlitzer Park, denen sie manchmal zuschauten, noch nicht gesehen. Andi wollte gar nicht mehr loslassen. Dann spürte er Mircos Blick: "hör auf sie zu betatschen, schnapp Dir doch selbst eine!" Andi glotzte ihn mit zusammengekniffenen Lippen an, dieser Großkotz hatte einmal Glück gehabt und tönte jetzt groß herum: Er löste seinen Griff und versuchte ihre entblößten Waden zu ignorieren. Kathrin atmete erleichtert auf, der Bub beschützte sie. Beschützt sie - was ging in ihr vor?
"Und was machen wir jetzt der Bulette? Die andern beiden kommen gleich runter, wir müssen hier weg". Andi versuchte möglichst spöttisch zu klingen, einen solchen Triumph hatte er Mirco nicht gegönnt "mit auf die Straße können wir sie ja wohl kaum nehmen". Jetzt war es an Mirco ihn anzuglotzen; schlagartig wurde ihm klar, dass sein kurzer Triumph sich dem Ende näherte, sie gleich wieder davonrennen müssten. Er suchte fieberhaft nach einem Ausweg, wollte seine hübsche Gefangene nicht so schnell wieder hergeben.
Dann fiel ihm der Keller ein, der Partykeller von diesem blöden Greiner aus dem dritten Stock. Mirco haste diesen Typ und seine Clique zwar, die Jungs waren alle zwei bis drei Jahre älter als er und behandelten ihn wie Dreck, aber er wusste dass die sich normal erst abends im Keller trafen. Er schaute zu Andi "du hast doch nen Dietrich, mach die Kellertür auf. Andi starrte ihn ungläubig an, Tommy und Frank klappten fast gleichzeitig die Kinnladen herunter. "Bist Du bescheuert, da kommen wir nicht mehr raus wenn sie uns finden", das war Frank, der kleinste und mit seinen 11 Jahren ein ausgemachter Angsthase. "Die finden uns nicht", Mirco wunderte sich über seine Selbstsicherheit, woher wollte er das wissen, "die denken dass sie schon wieder raus auf die Straße ist, wenn wir die Kellertür wieder zu machen." Das klang nicht unlogisch, Andi fand die Idee nicht schlecht, obwohl sie von Mirco kam.
Klack, er hatte die Kellertür mit seinem Dietrich, seinem ganzen Stolz, ruckzuck auf, muffiger Kellerdunst zog ihm in die Nase. Er drehte sich um und sah dass Mirco, Thommy und Frank die Polzistin mittlerweile auf die Seite gedreht hatten, bäuchlinks auf ihren neben ihr plazierten Schild rollen ließen und nun auf dem Schild zur Kellertür zogen. Mit einem Schritt war er bei ihnen. Sie wog vielleicht 55 Kilo, das packten sie zu viert. Mirco und Andi packten die Arme, Tommy und Frank die Beine, kein Problem, so quetschten sie sich durch die Kellertür und auf die obersten Stufen der Treppe. Andi kam ins schwitzen, er hatte sich noch den Schild unter den Arm gepackt, im Hof durfte nichts mehr liegen. Er drehte sich zu Frank um, "macht die Kellertür zu". Frank holte mit dem Fuß aus, eine Hand hatte er nicht frei, und gab der Tür einen Tritt. Mit leisem knarren setzte sie sich in Bewegung. Die vier Eroberer keuchten die Treppe herunter, keiner von ihnen hatte bemerkt, dass die Tür nicht ins Schloss fiel... .
Andrea und Moni kamen die Treppe herunter. Bis zum Dach waren sie hoch weil die Tür zum Speicher offen gestanden hatte und trotzdem keine Spur von den Knaben. Der Hof war leer, keine Spur von Kathrin oder den Burschen, nur eine Mülltonne war halb umgefallen so als wenn jemand fluchartig sein Versteck hatte verlassen müssen. "Na toll", Moni war genervt, "uns lässt se hoch bis in den fünften rennen und sie selbst hat sich die Zeit wahrscheinlich mit Zwergen jagen vertrieben, oder sie hatte sie laufen lassen", manchmal konnte sie gutherzig bis zu Erbrechen sein. "Ist vielleicht auch besser so", Andrea keuchte. Unsportlich war sie ja nun wirklich nicht, aber dieses Treppensteigen hasste sie wie die Pest. Das erinnerte sie immer an 400m-Läufe. Moni grinste hämisch, "na geht’s noch, alte Frau?" Zusammen gingen sie durch das Hoftor und sahen Nima draußen gelangweilt am Straßenrand stehen. Wie sie da in der Sonne mit ihren 1,75m und mit ihrem goldblonden Haarschopf, der unter dem Nackenschutz ihres es hervorlugte, sah sie toll aus. Moni wurde richtig neidisch. "Wo ist denn Kathrin hin?", Andrea schaute Nina leicht genervt an, erntete aber nur einen verständnislosen Blick: "die ist doch noch im Hof". "Quatsch", jetzt wurde auch Moni etwas zickig, aber weniger wegen der Hitze wie Nina, sondern weil Nina offensichtlich gepennt hatte. "Na hier ist se auf jeden Fall nicht rausgekommen", Nina passte sich dem etwas rüden Tonfall an.
Scheiße da war was schiefgelaufen, sie konnte doch nicht alleine zum Sammelpunkt zurück sein. Moni hielt Kathrin nicht für so dumm, da würde es jede Menge Ärger geben wenn rauskam, das sie sich verloren hätten. Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und ging zurück in den Hof, gefolgt von einer etwas verwirrten Andrea und unter den kritischen Blicken der vom Herumstehen genervten Nina.
Nichts, kein anderer Ausgang, wo zur Hölle steckte sie? "Kathrin", ein fragender Ruf, keine Antwort. Andrea verstand die Welt nicht mehr. Dann sah sie Kathrins Schlagstock, halb verdeckt lag er unter der umgestoßenen Mülltonne. Monis Blutdruck stieg, das letzte was einer Bereitschaftspolizistin passieren durfte war ihre Waffe oder ihren Schlagstock zu verlieren, da stimmte mit Sicherheit was nicht. Aber wenn was passiert wäre hätte sie doch gerufen. Mit zwei Sätzen war sie am Container und hielt den Stock in der Hand. Nichts, keine Spuren sonst. Prüfend schaute sie sich noch einmal den gesamten Hinterhof an, suchte ... und fand! Die Kellertür, erleichtert gab sie Andrea einen Schubs und zeigte auf die nur angelehnte Tür, "sie is im Keller, wahrscheinlich haben sich auch die Zwerge dahingeflüchtet". Andrea begann zu grinsen, "na den wird sie für die Bubis nicht gebraucht haben, die sind ja schon gerannt als Du nur gehustet hat". Jetzt lächelten auch Moni. Sie stellten ihre Schilde neben den Eingang und stießen die Tür auf, Moni drückte auf den Lichtschalter, eine Funzel beleuchtete die Treppe gerade soweit, dass man sich beim Abstieg nicht den Hals brach. Der Kellergang war so schmal, dass sie förmlich im Gänsemarsch laufen mussten. Ganz am Ende sah Moni einen Lichtschein unter einer der Brandschutztüren hervorkriechen. Sie wusste nicht was hier los war, aber irgendwas sagte ihr, dass sie noch eine Überraschung erleben würden. War schon komisch, was hatte sich Kathrin bloß dabei gedacht? Sie kam an der Tür an, legte die Hand auf die Klinke, "Kathrin, bist Du da drin?"
Ein paar Jungs aus der Nachbarschaft hatten den Kellerraum übergepinselt und auf der einen Seite zwei Tische mit Stühlen, auf der anderen Seite ein paar Matratzen platziert; irgendwie stank der ganze Raum nach Bierresten. Und Kathrin hasste Bier. Die Burschen hatten sie auf einer der Matratzen abgeladen, endlich mal auf dem Rücken so dass sie etwas sehen konnte, Die drei Knaben lauschten. Mirco platzierte sich breitbeinig oberhalb ihres Kopfes, so dass ihr Helm rechts und links zwischen seinen Oberschenkeln eingebettet war und seine spitzen Knabenknie gegen ihre Schultern drückten, und ließ ungeniert seinen Blick von den Stiefelspitzen bis zu ihrem Gesicht wandern, mit einem Blick dessen Selbstverständlichkeit allein schon keinen Widerstand mehr duldete. Fast zärtlich legte er seine Zeigefinger unter den Rand ihres Visiers und schob es langsam wieder hoch, ohne einen Ton hervorzubringen. Kathrin wusste nicht wie ihr geschah, was sie sagen sollte; eigentlich hatten sie in Psychologie gelernt ihre Gegner zu beeinflussen, zu verunsichern, aber irgendwie fühlte sie sich jeder Möglichkeit zum Handeln beraubt. Außer... sie hörte Stimmen oben im Hof, Moni rief nach ihr, vielleicht war das die Chance, sie öffnete den Mund, wollte so laut wie möglich rufen, kam aber nur bis zu einem erstickten "Mo...". Mirco hatte sie genau beobachtet, ihr Gesicht studiert, die Stupsnase, die Sommersprossen, die großen Augen, den kleinen aber wohlgeformten Mund mit seinen saftigen Lippen. Kathrin fühlte wie sich seine Knabenhand, seine dürren Finger, kraftvoll auf ihren Mund pressten, jeden weiteren Ton im Keim erstickten. Sie versuchte den Kopf zu schütteln, seine Hand abzuschütteln, ihre Hüften hochzuwerfen um sich vielleicht zu drehen. Aber der Bub war clever - ihr Helm, ihr Kopf waren derart fixiert, dass sie mit den Beinen, den Hüften zappeln konnte soviel sie wollte - cleverer als sie gedacht hatte. Cleverer und stärker auf jeden Fall als sie es einem Knaben zugetraut hätte, sonst hätte er sie ja wohl kaum überwältigen können - vielleicht war er ja doch im Kampfsporttraining. So wie sie da unter ihm lag, durch ihr gelegentliches Zappeln eher ihre Hilflosigkeit unterstrich, verlor sie langsam den Glauben an sich. Vielleicht hatte sie sich da ja einfach überschätzt, hätte diesem Jungen einfach den Weg frei machen sollen, wahrscheinlich hätte er ihr gar nichts getan; aber sie musste sich ja ausgerechnet diesen Knaben aussuchen, das hatte sie jetzt davon. Die drei Bübchen da, okay, die hätte sie einzeln übers Knie gelegt, aber ausgerechnet diesen Jungen? Irgendetwas in ihrem Kopf rebellierte, sagte ihr, dass da was durcheinander geriet, nicht alles stimmte was sie dachte, die Realität sich für sie leicht verschob, sie wusste es nicht. Wahrscheinlich ließ er sie einfach laufen wenn sie ihm gezeigt hatte, dass sie seine Überlegenheit anerkannte. Es musste ihn ja auch gewurmt haben von einem Mädel herausfordert zu werden ... Scheiße, irgendwas stimmte hier nicht. Kathrin versuchte nicht mehr zu schreien, wurde ruhiger und entspannter, so unbequem war es ja auch nicht mit dem Kopf in seinem Schoß, wenn er ihr nur mal den Helm abnehmen würde. Mirco spürte die Veränderung, nahm seine Hand von ihrem Mund, ließ seine Finger wie zufällig über ihre Nase gleiten, wollte mehr sehen. Mit flinken Fingern öffnete er ihren Kinnschutz, hob leicht ihren Kopf an, zog den Helm herunter. Heraus quollen halblange, leicht lockige blonde Haare, wunderschön. Er setzte sich den Helm auf um die Hände frei zu bekommen, er passte sogar, war vielleicht ein bisschen zu eng, dann ordnete er ihre Haare, strich ihr schon fast versonnen, zärtlich mit dem Handrücken über die Wange. Irgendetwas in ihm bewegte sich, er konnte dieses elektrisierende Gefühl gar nicht richtig beschreiben, konnte sein Glück nicht fassen, bekam nichts aber auch gar nichts mehr von seiner Umgebung mit; war dies Mädel schön! Kathrin spürte die zärtliche Bewegung seiner Hand auf ihrer Wange, da war nichts von Feindseligkeit, nur Sicherheit, Sicherheit für ihn und für sie, die Art wie er da über ihr saß und auf sie achtete strahlte schon fast so etwas wie Geborgenheit aus. Kathrin konnte nicht anders, sie spürte die Zärtlichkeit, seine Überlegenheit, die Geborgenheit, ihr Mundwinkeln zuckte, ganz leicht zuckte ihre Mundwinkel, schenkte ihm ein unsicheres kleines Friedensangebot... "Kathrin, bist Du da drin?" Plötzlich hörte sie ein vertraute Stimme hinter der Tür. Moni war da, draußen vor der Kellertür, sie rief nach ihr. Der kurze Moment der Geborgenheit endete abrupt.
Was werden Moni und Andrea mit den Burschen anstellen?
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