Überwältigen und ausrauben

In einer harten Welt wie dieser haben moralische Vorstellungen einfach keinen Platz mehr. Das Recht des Stärkeren ist, was zählt.

Du ziehst dein Messer hinter deinem Handrücken verdeckt und lässt es in deine Hosentasche gleiten. Das Mädchen fixiert dich weiterhin, sie lässt sich keine Regung anmerken, und plötzlich verschwindet sie wieder hinter der Hausecke. Du läufst los, sie darf dir nicht entkommen, schließlich sprintest du.

Du heizt um die Ecke, ein Vorgarten, weitere Ecke, hier ist ein verwildeter Garten. Ein Zelt trohnt in der Mitte, ein Schatten bewegt sich hektisch in seinem Inneren. Ohne zu zögern läufst du schnaufend zum Eingang des Zeltes. Dort ist sie. Das Mädchen schaut dich aus panische Rehaugen an, ein Springmesser, dünner als deines, klappert in ihrer Hand, und sie hat die Knie rangezogen und sich in die hintersten Ecke verkrochen.

"Sofort her mit allen Dingen, die irgendeinen Wert haben!", brüllst du, und das Mädchen beginnt zu ****. "Mein Cousin wird jeden Moment zurück sein, er bringt dich um!", wimmert sie unter Tränen. "Nicht, wenn ich bis dahin weg bin, also her mit deinem Rucksack!"

Sie klammert sich an die Bügel. "Hör auf, bitte, hör auf damit!" Du ziehst, sie zieht ebenfalls. Du verstärkst deinen Zug, und mit einem knirschenden Geräusch reißt der Stoff halb auf und das Mädchen stolpert vor deine Füße. "Bitte... Bitte nicht..."

Nach längerem Kampf kannst du schließlich die Oberhand gewinnen. Du nimmst den Rucksack an dich und wirfst dem heulenden Knäuel auf dem Boden einen vernichtenden Blick zu. Dann drehst du dich um und willst gehen.

Doch als du sie aufspringen und das Geräusch von Metall hörst, weißt du, der Kampf ist nicht vorbei. Du fährst herum, während sie auf dich zugestürmt kommt, die Klinge auf dein Gesicht gerichtet. Auch du zückst ruckartig dein Messer, und sie bleibt stehen, als hätte jemand ihren Ausschalter gedrückt. Sie lässt das Messer sinken und schnieft mit verschmiertem Gesicht und blutunterlaufenden Augen "Bitte... Nimm etwas anderes, aber nicht meinen Rucksack...".

Unbeeindruckt entwendest du ihr das Messer und wirfst es zu Boden, doch jetzt hat sie deinen Blutdurst geweckt.