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Chapter 14
by castashadowme
Julias erste Nacht auf den Strich endet mit einem Schrecken, oder doch nicht?
Morgendämmerung auf der Kurfürstenstraße.
Julia stand am Straßenrand, bereits etwas müde, und ausgelaugt von der Nacht. Sie befand sich in einer seltsamen Stimmung zwischen Euphorie und Entsetzen, zwischen Geilheit und Schrecken. Es gruselte sie, wie leicht es ihr fiel und wie natürlich es für sie war, sich zu prostituieren. Sie bekam vor dem inneren Auge nicht mehr die Zahl und die einzelne Freier zusammen. Bereits nach einer Nacht auf dem Straßenstrich hatte sie den Überblick verloren, wie viele Hände, Münder, wie viele Schwänze sie benutzt hatten. Es spielte auch keine Rolle mehr, ob fünf oder fünfzehn fremde Männer sie gefickt, ob vier oder acht Männer ihr ins Gesicht gespritzt, ob drei oder sieben Männer sie gefingert hatten. Was eine Rolle spielte, war dieses Gefühl, endlich schwerelos und frei zu sein.
Mechanisch zog sie an ihrer Zigarette. Sie wusste, dass es nicht vernünftig war, was sie tat, aber sie wusste auch, dass dieses Feuer in ihr brannte, diese Sehnsucht in ihr nicht anders zu stillen war, als diesem Ruf nachzugeben, dieser Sehnsucht nach mehr, nach härterem Leben, nach Grenzen und Authentizität zu folgen, nach unmittelbarem Dasein und Konfrontation mit ihrem tiefsten und eigentlichen Selbst.
Als die ersten Busse wieder zu fahren begannen und sie fast vierzig Minuten beschäftigungslos am Straßenrand auf und ab gegangen und die letzte verbliebene Hure auf dem Strich geworden war, beschloss sie nach Hause zu fahren. Doch just in diesem Moment schritt in der Großstadtdämmerung ein dunkelhaariger Typ schnurstracks, die Straße überquerend, auf sie zu. Er kam vor ihr zum Stehen und keuchte. "Ficken! Ich muss ficken."
Julia war müde, für einen Moment sogar unwillig, auf den Typen mit dem Drei-Tage-Bart und Alt-Studenten-Look einzugehen. Sie wollte tatsächlich nach Hause. Ihr schmerzten die Füße etwas und ihre Möse war ganz wund, und müde war sie auch, aber da sah sie das Getriebene in diesem Gesicht, diese Not, diese Wut auf die eigene Lust, die sie von sich kannte und verstand. Sie sah in den Augen des Mannes jenes wilde Begehren, diesen männlichen Eroberungs- und Fickwunsch, der ihn beherrschte und wie eine Naturgewalt fest im Griff behielt, und fühlte die Erregung erneut in sich erwachen, ja, und auch die Bereitschaft, ihn zu erlösen, sich ihm zur Verfügung zu stellen, um seinen rastlosen Durst nach Sex zu löschen.
Ihre Möse zuckte willig, als er nicht aufhörte, sie gierig und hungrig anzustarren, sich an ihrem Nuttenoutfit und -stiefeln nicht sattsehen konnte, immer wieder auf ihren perversen Minirock und übermalten Gesicht blickte. Die Müdigkeit innerlich vertreibend, gab sie dem Wunsch nach und sagte abgeklärt "Dreihundert".
Der Typ zögerte kurz, musterte Julia von Kopf bis Fuß und begriff, dass sie alles Geld der Welt wert war. Julia wartete entspannt. Der Typ schnaufte und sagte nur "Geil" und wuselte hastig nach Geld in seiner ausgewetzten Manteltasche. Er wirkte wie aus einem Woody-Allen-Film gefallen. Er zog zwei Hunderter heraus und nochmals vier Zwanziger und schaute sie fragend an. "Mehr hab ich nicht."
Julia nickte. "Okay. Das reicht. Folge mir."
Sie ging verführerisch mit staksenden Schritten zum Fahrradkeller. Sie hatte bereits bemerkt, dass ein unsicherer Gang die Freier noch geiler werden ließ, also schwankte sie mit Absicht ein wenig, spielte mit den Blicken des Typen, inszenierte sich als leichtes Opfer, indem sie ungelenk ihren Arsch wackelte, schwach und schützbedürftig wirkte. Wölfisch keuchte der Typ hinter ihr. "Scheiße bist du geil. Wie weit? Ich will dich ficken."
Julia spürte die Hand auf ihren nackten Arsch und spürte auch den Drang, hier, sofort, auf dem Gehweg, sich abficken zu lassen, jeden Anstand über Bord zu werfen, und sich an Ort und Stelle, mit gespreizten Beinen auf dem Gehweg vor aller Augen benutzen zu lassen. Es jauchzte in ihr und jeder Schritt fiel ihr schwerer. Sie begriff innerlich, dass sie mit Sicherheit bald soweit sein würde, auch in der Öffentlichkeit zu ficken, und der Gedanke ließ sie taumeln vor Geilheit. Bevor sie jedoch der Versuchung nachgeben konnte, erreichten sie den Fahrradabstellkeller.
Der Mann folgte ihr. "Geil" sagte er, als sie ankamen und er nur einen kahlen Raum mit einer Matratze auf dem Boden sah. "Hier lässt du dich also die ganze Nacht lang durchficken?"
Julia nickte derb. Der Fahrradkeller wirkte wirklich ärmlich. Sie legte die messingbeschlagene Tasche hin und presste kommentarlos ihren entblößten Arsch an seinen Schritt. Er stöhnte und begann sich hastig zu entkleiden. Julia setzte sich auf die Matratze und zog den Rock aus, dann legte sie sich auf den Rücken. Genüsslich spreizte sie die Beine in ihren Nuttenstiefeln, die ihr sehr gefielen, die schön glänzend, weiß und gut an ihren langen Beinen aussahen und an ihrer Profession und Status nicht den Hauch eines Zweifels zuließen. Nie im Leben hätte sie sich erträumen können, wie gut es sich anfühlte, einfach die Beine vor einem Fremden zu spreizen, einfach die entblößte Muschi dem hungrigen Wolf darzubieten, sich von wildfremden, namenlosen Typen mechanisch durchficken zu lassen, als sei sie kein Mensch, sondern nur ein Loch, in das ein Schwanz gehört. Aber genau so fühlte sie sich und wäre beinahe allein durch diesen Gedanken gekommen, einfach nur Loch, Möse, Nutte mit Titten und Stiefeln zu sein.
Der Alt-Studenten-Typ mit seinem dünnem Haar warf sich wortlos auf sie, zog ungeduldig einen Kondom über seinen länglichen, schmalen Schwanz, und drang dann stählernd in sie ein. Sie fühlte seinen schweren Körper, seine Kraft anschwellen, seine Muskeln, wie sie sich anspannten, die Atmung, wie sie rhythmisch und mechanisch wurde, während er sie fickte. Bald war er nur noch ein Fickender, ein Besessener, der sie völlig geistesabwesend rammelte, vögelte, als würde es sie gar nicht geben. Julia atmete schwer, spürte die männliche Lust, das Pumpen, und liebte das Instinkthafte, Mechanische, die Anonymität und das Tierische, Unpersönliche an dem Akt, kein Wort, kein Verhältnis, eine einzige Abmelkaktion. Sie war nicht mehr Julia. Er war nicht mehr er, wer immer auch sein mochte. Sie hatten keinen Namen, keine Geschichte. Sie waren einfach nur ein Loch und ein Schwanz, eine Nutte und ein Freier, und gerade das gefiel ihr daran, die harte reale Begegnung, ohne Maske, ohne Verstellung.
Er fickte ausdauernd und überraschend gut, starrte krass stoßend ins Leere, hörte nur noch auf seinen Instinkt, seine Muskeln, war völlig abwesend, wie eine Maschine. Es dauerte ewig, bis er kam. Julia wurde fast schwindlig von dem Hämmern, von dieser endlosen Stoßerei, aber wurde gerade deshalb immer erregter, immer geiler, als sie merkte, dass der Typ völlig die Kontrolle verlor, immer härter und schneller ficken musste, ja, nicht mehr Herr seiner Selbst war. Er sabberte, knetete, fickte sie irgendwann wie ein Vormensch, und als er begann, ihr über den Nacken, die Schulter, die Brust zu lecken, kam sie unwillkürlich, kam sie in Wellen, geil und schön, und merkte zuerst nicht, dass auch er gekommen war. Sein Stoßen ebbte ab, dann zog er seinen Schwanz aus ihr heraus, zog den Kondom ab und warf ihn verächtlich in einen Eimer in der Ecke. Ohne ein Wort zu sagen, verschwand er durch die Tür.
Julia blieb noch kurz sitzen, verdutzt, aber auch erregt von dieser Unhöflichkeit. Sie hielt sich den Kopf. Es war alles zu krass. Das wusste sie. Sie musste auf sich aufpassen. Zu viel ****, zu viele Zigaretten.
Sie stand mit wackligen Knien auf und plötzlich drehte sich alles. Wo war sie da nur hineingeraten, dachte sie sich? Wie hatte das alles passieren können? Sie hielt sich am Türrahmen fest und schaltete das Neonröhrenlicht aus, fiel dann aber, kaum war es dunkel geworden, auf die Knie, weil sie das Gleichgewicht auf den High Heels nicht halten konnte und erbrach sich in der Finsternis. Sie würgte ein paar Mal, aber es kam nur Flüssigkeit. Sie hielt sich die Haare aus ihrem Gesicht und würgte nochmals. Ihr ganzer Körper wehrte sich gegen die zugeführten Gifte. Ihre Vernunft wurde mit jedem Würgen lauter. Am Ende hockte sie, auf allen Vieren in der Dunkelheit, über den Eimer mit den Kondomen und spuckte aus, was sie im Magen hatte, nämlich fast gar nichts.
Sie drehte sich erschöpft um. Sie sah in Schemen die Matratze, den leeren, kahlen Raum, die Silhouetten alter Möbel in der gegenüberliegenden Ecke, aber auch einen Stapel Decken. Sie krabbelte durch den dunklen Raum zu den Decken, griff nach einer, krabbbelte zurück, sich elend fühlend, zur Matratze und hüllte sich ein. Sie schluchzte, weinte ein wenig, aber nicht aus Trauer, sondern nur aus Erschöpfung.
Der Morgen auf der Straße dämmerte. Das erste Tageslicht fiel durch das schmale Fenster oberhalb der Tür. Julia wälzte sich auf der unbequemen Matratze, nahm eine zweite Decke als Kissen, zog die Overknee-Boots aus und kauerte sich unter der Decke wärmend zusammen, ihre zarten Füße aneinandergepresst. Sie war immer noch ein Mensch, sagte sie sich, immer noch Julia. Sie spürte, wie die Müdigkeit sie langsam überwältigte. Sie schaute um sich, roch das Sperma, die verschiedenen Männer in diesem Raum, roch sich, spürte die Matratze, auf der sie lag und auf der sie sich zahllosen Männern hingegeben hatte. Sie seufzte. Sie war zu erschöpft, um zu urteilen, um nachzudenken, zu zufrieden mit sich, zu sehr im Einklang mit dem Wunsch nach traumlosen Schlaf. Da lag sie also. Ihr Herz schlug stark. Sie drückte ihren Kopf in die Decken und plötzlich beruhigte sich alles, ihre Gedanken, ihre Gefühle, alles sank schwerelos ins Nichts und mit diesen, sie innerlich wie äußerlich, wärmenden Gedanken, schlief sie ein, tief und fest, zufrieden und satt.
Macht sie weiter?
Eine Germanistikstudentin auf Abwegen.
Ungeahnte Einblicke.
Teil 1/3: Auf der Suche nach Authentizität gerät eine Studentin ins Rotlicht-Milieu.
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Updated on Aug 30, 2020
by Fotzenglotz
Created on Nov 9, 2019
by castashadowme
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