Mariana und Michaela werden verfolgt

Mariana sieht nervös über ihre Schulter. Der graue Lieferwagen folgt ihnen schon seit einigen Minuten. Die Kirche liegt etwas außerhalb des Dorfes, und Mariana und Michaela sind ganz allein auf der ansonsten menschenleeren Straße unterwegs. Sie hat Angst, dass die Männer in dem Lieferwagen sitzen könnten, die sie vor kurzem vergewaltigt haben. „Stimmt etwas nicht“ fragt schließlich auch Michaela, der die ungewöhnliche Nervosität ihrer älteren Schwester auffällt. Mariana antwortet nicht, stattdessen zieht sie das neue Smartphone, das Charlie ihr gegeben hat, aus der Tasche und betätigt eine Kurzwahltaste. „Hallo?“ Mariana ist heilfroh, die tiefe Stimme des schwarzen Barkeepers am Telefon zu hören. In knappen Worten schildert sie ihm ihre Lage. „Ich komme gleich und hole euch ab“, antwortet Charlie sogleich und legt wieder auf.

Keine fünf Minuten kommt der schwarze Barkeeper bereits mit hoher Geschwindigkeit in seinem Sportwagen angerast und hält direkt neben den beiden Schwestern. Von dem grauen Lieferwagen hingegen ist nirgendwo mehr etwas zu sehen. Mariana ist so erleichtert, dass sie nach dem Einsteigen als erstes den schwarzen Zuhälter dankbar auf die Wange küsst. Ihre Schwester Michaela starrt sie deswegen mit riesengroßen Augen an. „Das ist Charlie. Er arbeitet als Barkeeper in der gleichen Bar wie ich“, stellt Mariana ihn ihrer Schwester vor und errötet dabei. „Komm, steig ein, wir fahren ein Stück mit ihm mit.“ Zögernd steigt Michaela ebenfalls in den Sportwagen des ihr fremden, schwarzen Mannes ein. Sie fragt sich dabei insgeheim, ob ihre ältere Schwester etwa mit diesem schwarzen Mann so richtig befreundet ist, wie es den Anschein hat ...