Ein Polizeiauto kommt auf sie zu

Während Julia die menschenleere Straße entlangblickt, ob der Bus wohl je daherkommt, kommt ein Polizeiauto langsam auf sie zugefahren und hält dann direkt neben ihr an. Sie tritt etwas vom Randstein zurück. Die Beifahrertüre wird geöffnet und ein Polizeibeamter steigt aus dem Wagen. Er geht zu Julia hin und fragt nach ihren Ausweispapieren. Mit zitternden Händen reicht Julia ihm die Papiere, die sie vorher von dem anderen Beamten bekommen hat.

„Es tut mir leid, dass ich Sie enttäuschen muss, aber heute Nacht fährt kein Bus mehr“, sagt der Polizist kopfschüttelnd und deutet auf den Fahrplan. „Der Bus fährt nur an Wochentagen.“ Julia starrt den Polizisten hilflos an. Der wendet sich an seinen Kollegen. „Gibt es da nicht so eine Wohnung vom Sozialamt, in der die obdachlosen Mädchen vorübergehend untergebracht werden können?“ fragt er. Sein Kollege nickt. „Klar doch, die liegt in der Nähe vom Kiez.“

Die Polizeibeamten bringen Julia nach ein paar Rückfragen zu der besagten Wohnung. Sie liegt in einem hauptsächlich von Ausländern bewohnten Hochhaus. In der Wohnung selbst trifft Julia zu ihrer Überraschung ein junges Mädchen aus ihrem Heimatland namens Monika sowie zwei schwarze junge Mädchen aus Nigeria, die demnächst abgeschoben werden sollen, an. Monika zeigt Julia ein leeres Bett in ihrem eigenen Zimmer, in dem sie schlafen kann …