Rainer geht auf Satans Angebot ein.

„Verdammt ja. Das war kein Spiegeltrick und keine hypnotische Wahnvorstellung. Das war real. Und alles so wie ich es mir vorgestellt habe. Mann das habe ich diesem Schönling gegönnt. Und der verhurten Alten. Ich hätte mir wünschen sollen das sie von einem halben dutzend Kerlen wie 'Lederweste' den Arsch blutig gefickt kriegt.“

„Jetzt ist es zu spät, aber da liesse sich später durchaus noch etwas arrangieren. - Wenn wir ins Geschäft kommen.“

Rainer winkte Karin das sie ihm noch ein Bier bringen sollte.

„Also schön, nehmen wir an das sie der Teufel sind.“ lenkte Rainer ein.

„Wollen Sie meine Seele ?“ fragte er.

Der Fremde schaute ihn mitleidig, mit einer Spur leichter Verärgerung an.

„Seele. Glaubst du wirklich, das es sich lohnt für eine einzige Seele solchen Aufwand zu treiben? Schau dich doch mal um. Ich bekomme täglich so viele Seelen aus der ganzen Welt herein, meinst du da lohnt es sich für mich, mich um eine einzelne Seele wie deine, die nun wirklich nicht viel Sündenschwerer als der Durchschnitt ist, persönlich zu kümmern? Alleine was mir durch die Arbeit der katholischen Kirche in den letzten Jahren zufliesst ist schon mehr als ich je zu hoffen wagte. Ganz zu Schweigen von dem was noch durch die anderen Religionen dazukommt.

Selten haben sich mehr Menschen auf ihrer Suche nach – meinem Gegenpart, in seinem Namen mir zugewandt, als in den letzten Jahren. Noch dazu wo ich mich sogar eher zurückgezogen habe. Es läuft im Moment alles bestens und fast automatisch. Nein, also an deiner Seele bin ich wirklich nicht sehr interessiert.“

„Was willst du dann ?“ fragte Rainer nicht im geringsten von des Satans schönen Worten überzeugt.

„Entertainment, wie es so schön neudeutsch heisst. Unterhaltung. Ich langweile mich im Moment etwas. Auf der Erde ist zwar wieder einiges im Gange, aber im Grunde langweilt mich der ganze Blödsinn den ihr anstellt eher. Es gibt jede Menge Despoten bei euch die ihr Volk unterdrücken oder aus sonstigen Gründen Kriege führen, aber da ist keinerlei Fantasie im Spiel. Früher haben die Herrscher ihre Krieger dazu angehalten ihre Gegner zu foltern. Da hatte man noch Spass am quälen und langsamen töten. Aber heute? Alles ist darauf angelegt möglichst schnell und gründlich möglichst viele Gegner zu töten. Dabei auch noch so billlig und medientauglich wie es geht.

Ich habe nichts dagegen wenn ihr euch massenweise umbringt, ich mache meinen Schnitt. Aber es macht eben keinen Spass. Auch Vergewaltigungen durch Soldaten machen keinen Spass mehr. Ja, früher, da gab es jede Menge Typen, - Männer und Frauen mit Fantasie, die sich die exquisitesten Dinge einfallen liessen um andere zu den perversesten Praktiken zu zwingen. Es gab noch jede Menge Grenzen die zu überschreiten die Menschen mit Entsetzen erfüllte. Aber heute. Alleine was sich im Internet anfindet sprengt den Rahmen dessen was noch während des zweiten Weltkrieges passierte bei weitem. Und all die vielen Spinner die sich freiwillig und mit Lust quälen lassen. Das macht irgendwie keinen Spass.“

Karin brachte Rainer sein Bier und nahm das leere Glas mit, diesmal ging sie vorsichtiger zurück.

„Also schön, aber was wollen sie nun genau von mir? Ich habe keine besondere Fantasie. Und wenn sie nicht meine Seele wollen, was dann? Der Teufel ist wie ein Anwalt, der gibt nichts für nichts.“

Satan lachte. „Genau genommen bin ich Anwalt. Wir werden uns in dieser Funktion vor dem jüngsten Gericht sehen, wenn die Sünden der Menschheit verhandelt werden.

Nein, ich möchte einfach das du deinem Hass freien Lauf lässt. Suche dir irgend etwas aus das du nicht magst und bestrafe den Schuldigen nach deinem Gusto. Fang von mir aus mit deiner Freundin an. Aber nein, damit alles Spannend bleibt und du zufrieden bist, machen wir ein Spiel daraus. Wenn es dir gelingt, sagen wir einen Monat lang nach Herzenslust böse zu sein, dich aber nicht selber an deinen Fantasien zu beteiligen, kannst du einen weiteren Monat die Kräfte die ich dir verleihe nach freiem Willen nutzen und machen was du willst. Um die Schwierigkeit zu erhöhen darfst du deiner speziellen Stiefelfreundin kein Haar krümmen. Du wirst ihr bestimmt begegnen, aber den einen Monat lang musst du sie ignorieren. Wenn du das nicht schaffst gehört deine Seele doch mir. Wie gesagt, im Prinzip interessiert sie mich einen Scheissdreck, aber du hast ja darauf beharrt das ich sie will.

Wenn du damit einverstanden bist schlag ein.“

Damit streckte Satan Rainer die Hand hin.

„Was heisst ich darf mich an meinen Fantasien nicht beteiligen?“

„Ich dachte das sei klar. Wenn du eine Frau **** lässt darfst du nicht selber mitmachen, nur zuschauen und dirigieren. Lässt du jemanden Verprügeln, darfst du selber keine Hand rühren nur zuschauen und dirigieren.

Lässt du den Wagen deines Chefs von einem wütenden Mob zerschlagen dann darfst du nur ...“

„Zuschauen und dirigieren. Alles klar. Welche anderen Beschränkungen haben ich?“

„Du kannst an jeden Ort der Welt reisen, aber nur in dem Bereich wirken den du siehst.“

„Also könnte ich mich nach Rio versetzen und diese Jesusstatue zusammenfallen lassen, solange ich sie im Blickfeld habe.“

„Genau so. Übrigens ein schönes Beispiel. Gefällt mir. Oh ja. Ich denke wir sollten eine weitere Beschränkung einbauen. Es bringt nichts wenn du dir auf dem Time Square wünscht 'Alle Leute sollen Tot umfallen'. Wenn du jemanden töten willst sollte der **** schon motiviert sein und wie ich schon erklärt habe, unterhaltsam sein. Lasse jemand von einem wiederauferstandenen Saurier fressen, aber lass ihn sich nicht einfach mit einem Revolver erschiessen.“

„Ich glaube das müsste ich schaffen.“ meinte Rainer.

„Also dann.“

„Ok Satan, ich bin dein Mann.“

(Bitte lieber Leser. Wenn schon keiner mitschreibt, aber gebt mir wenigstens Feedback. Was gefällt euch, was kotzt euch an. Ideen was als nächstes passieren sollte? Ein Satz reicht schon aus.

Danke The P.)