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Chapter 15 by Papas_Liebling Papas_Liebling

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Die Familiendynamik ändert sich

Mein Vater schwenkte das Glas in seiner Hand und schaute traurig zu, wie die Flüssigkeit ölig am Rand entlang schwappte. Kaum hörbar, als spräche er nur zu sich selbst, murmelte er mit gesenktem Kopf: "Ich weiß es aber sicher."

"Das ist doch Unsinn. Du bildest dir nur etwas ein." Beinahe konnte ich in Niklas' Antwort das unausgesprochene "Du kannst uns nicht erwischt haben, wir waren immer vorsichtig" heraushören.

"Doch! Ich habe es schwarz auf weiß", brauste Papa in einem für ihn untypischen gewalttätigen Ausbruch auf. Er musste wahnsinnig aufgewühlt sein.

Schwarz auf weiß? Was bedeutete das? Hatte er etwa einen Privatdetektiv oder so auf Mama angesetzt, um ihr nachzuspionieren? Krampfhaft versuchte ich mich zu erinnern, ob mir eine verdächtige Person aufgefallen war, die um das Grundstück herumschnüffelte. In meiner Fantasie stellte ich mir einen geduckt hinter einem Gebüsch kauernden Mann mit Schlapphut, Sonnenbrille und Trenchcoat vor, der ein überdimensioniertes Teleobjektiv auf das Haus richtete. Moment mal, schoss mir ein Gedanke in den Kopf, wenn wir überwacht wurden, gab es dann auch Aufnahmen von mir und Niklas? Ogottogottogott.

Mein Vater fuhr fort zu reden und ich riss mich zusammen, um mich wieder auf seine Stimme konzentrieren zu können.

"Du weißt ja, dass Hanna und ich uns eigentlich nach Marie noch weitere **** gewünscht hatten. Aber wir hatten kein Glück", erklärte er kleinlaut. "Kürzlich bei einer Routineuntersuchung fand ich endlich den Mut, meinen Arzt nach einem Test zu fragen. Als ich zuhause ankam, steckte der Befund im Briefkasten."

Er stockte und rang nach Worten. Emotionen flackerten über sein Gesicht wie über eine Kinoleinwand. Er klang weinerlich, als er die Wahrheit endlich aussprechen konnte.

"Ich bin unfruchtbar. Bin es schon immer gewesen."

Niklas erbleichte, als ihn die Erkenntnis, was dieses Geständnis bedeutete, wie ein Faustschlag in den Magen traf. Bei mir dauerte es länger, die richtige Schlussfolgerung zu ziehen.

"Das heißt, Hanna hat mich betrogen. Marie ist der lebende Beweis dafür", schloss mein Vater - oder vielleicht besser der Mann, den ich bisher für meinen Vater hielt.

Meine Knie wurden weich und ich sank zu Boden. Ich war drauf und dran gewesen, mit meinem echten Vater zu schlafen.

Uff. Was für ein Ritt das war, bis ich hier ankam! Jetzt bin ich erst mal ausgepowert.
Schreibt doch gerne einen Kommentar oder eine private Message, wenn ihr Lust habt, weiter zu lesen.
Süße Grüße, Euer Liebling

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