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Chapter 11 by Meister U Meister U

What's next?

Ab ins Wasser

Die Stimmen der Frauen hinter mir verschwammen zu einem undeutlichen Gemurmel, das sich mit dem Rauschen der Wellen vermischte. Ich konnte ihre Gespräche nicht mehr hören, und doch spürte ich ihre Blicke auf meinem Rücken, als ich mich langsam vom Strand löste. Meine Füße trugen mich wie von selbst zum Meer, der Sand unter meinen Sohlen fühlte sich plötzlich rau an, als würde er mich **** wollen. Doch ich brauchte das Wasser. Ich brauchte die Kühle, die Distanz, den Raum, um zu atmen.

Der erste Schritt ins Meer war ein Schock. Das Wasser war kalt, viel kälter, als ich es von vorhin in Erinnerung hatte, und es schloss sich um meine Knöchel wie eine eisige Hand. Ich zögerte, spürte, wie mein Körper sich sträubte, doch dann drängte mich etwas nach vorne. Schritt für Schritt watete ich tiefer hinein, das Wasser umspülte meine Knie, meine Oberschenkel, meinen Bauch. Jeder Zentimeter war ein Kampf zwischen Kälte und Hitze, zwischen Flucht und Verlangen.

Als das Wasser meine Brust erreichte, blieb ich stehen. Der Wind spielte mit meinen Haaren, und ich spürte, wie die Kälte meine Haut betäubte. Doch innen brannte es weiter. Ein Feuer, das nicht zu löschen war. Ich schloss die Augen und atmete tief ein, spürte, wie die salzige Luft meine Lungen füllte.

Was machst du hier, Mia?, fragte ich mich. Was willst du wirklich?

Die Gedanken kreisten, wild und unkontrolliert. Der Mann. Sein Blick. Die Art, wie er mich angesehen hatte – nicht wie ein Objekt, sondern wie eine Herausforderung. Eine Wahl. Und dann die Frauen. Ihre offenen Gespräche, ihre ungehemmte Art, ihre Freiheit. Ich wollte das auch. Ich wollte diese Freiheit spüren, diese Unbeschwertheit. Doch gleichzeitig war da diese Angst, diese Scham, die mich immer wieder zurückhielt.

Ich öffnete die Augen und blickte auf das Meer. Die Wellen rollten sanft auf mich zu, und ich spürte, wie sie mich lockten. Ich tauchte unter, das kalte Wasser umhüllte mich wie ein Mantel, und für einen Moment war alles still. Keine Gedanken, keine Gefühle, nur die Stille des Meeres.

Doch dann tauchte ich wieder auf, und die Hitze kehrte zurück. Ich schwamm ein Stück hinaus, meine Arme durchschnitten das Wasser, und ich spürte, wie mein Körper sich bewegte, wie er lebendig wurde. Neben mir tauchte plötzlich eine Robbe auf, ihr Kopf glatt und neugierig. Sie sah mich an, ihre Augen waren dunkel und wissend, als würde sie meine Gedanken lesen können.

Ich schwamm auf der Stelle und blickte sie an. „Was siehst du?“, flüsterte ich, meine Stimme kaum hörbar über dem Rauschen der Wellen.

Die Robbe antwortete nicht, sie tauchte einfach wieder unter und verschwand in den Tiefen des Meeres. Ich spürte, wie eine Welle von Einsamkeit mich überkam, doch gleichzeitig war da auch eine seltsame Ruhe.

Ich blickte zurück zum Strand. Die Frauen saßen immer noch im Sand, ihre Körper golden in der Sonne. Kim lachte, ihr Lachen trug über das Wasser zu mir. Und dann sah ich ihn. Er stand am Rand des Strandes, seine Jeans wieder an, doch sein Blick war auf mich gerichtet. Er beobachtete mich.

Ein Schauer lief mir über den Rücken, doch diesmal war es nicht die Kälte des Meeres. Es war etwas anderes. Etwas, das ich nicht benennen konnte.

Ich drehte mich um und schwamm weiter hinaus, weg vom Strand, weg von den Blicken, weg von den Gedanken. Doch ich wusste, dass ich nicht ewig fliehen konnte. Irgendwann würde ich zurückkehren müssen. Zurück zu den Frauen. Zurück zu ihm.

Doch für den Moment war ich hier. Im Meer. Mit meinen Gedanken. Meinen Gefühlen. Meiner Hitze.

Und das war genug.

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