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Chapter 8
by Meister U
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zur Düne
Die Fähre zur Düne glitt ruhig durch das Wasser, und ich ließ den salzigen Wind mein Gesicht umspielen. Kim lehnte neben mir, ihre Arme auf dem Geländer, und genoss die Aussicht. „Du hast echt keine Ahnung, wo wir hinwollen, oder?“, fragte sie grinsend, als ich nach rechts abbog, sobald wir die Düne betraten.
„Doch, klar“, antwortete ich, obwohl ich keine Ahnung hatte. „Ich hab einfach ein Gefühl.“
Kim lachte, ein tiefes, raues Lachen, das im Wind verwehte. „Ein Gefühl, hm? Na gut, dann lass uns deinem Bauchgefühl folgen.“
Wir schlenderten den Südstrand entlang, der Sand knirschte unter unseren Füßen, und die Wellen plätscherten sanft ans Ufer. Die Luft roch nach Salz und Freiheit, und ich spürte, wie die Anspannung langsam aus meinem Körper wich. Kim war still, was ungewöhnlich für sie war, aber ich genoss die Stille.
Dann blieb sie plötzlich stehen und blickte aufs Meer. „Weißt du, Mia“, sagte sie leise, „manchmal denke ich, dass das hier alles ist, was man braucht. Der Sand unter den Füßen, das Meer vor sich – und jemanden, der einen versteht.“
Ich sah sie überrascht an. „Das klingt fast poetisch, Kim.“
Sie grinste und warf mir einen Blick zu. „Ich hab auch meine tiefen Momente. Aber keine Sorge, die gehen schnell vorbei.“
Wir lachten beide, und dann setzten wir unseren Weg fort. Der Strand war fast menschenleer, nur ein paar Möwen kreischten über uns, und das Rauschen der Wellen war ein ständiger Begleiter. Ich spürte, wie die Sonne langsam wärmer wurde, und genoss das Gefühl der Freiheit, das die Düne mir gab.
„Mia“, sagte Kim plötzlich und blieb wieder stehen. „Schau mal da.“ Sie deutete auf etwas im Sand, und ich folgte ihrem Blick. Ein paar Meter vor uns lag eine Muschel, perfekt geformt und glänzend im Sonnenlicht.
Ich bückte mich und hob sie auf. „Die ist schön“, sagte ich und drehte sie in meinen Händen.
Kim trat näher und sah mir über die Schulter. „Behalt sie“, sagte sie leise. „Als Erinnerung an diesen Tag.“
Ich nickte und steckte die Muschel in meine Tasche. „Danke, Kim. Hier können wir bleiben.“
„Mia, komm schon, wir gehen weiter“, sagte Kim plötzlich und packte mich am Handgelenk, bevor ich meinen Strandtuch ausbreiten konnte. Ihr Griff war fest, ihr Blick entschlossen.
„Warte, was? Warum?“ Ich stolperte hinter ihr her, mein Strandtuch nur noch halb zusammengerollt in der Hand.
„Keine Fragen, einfach folgen“, rief sie über die Schulter, ihr pinkes Haar flatterte im Wind. Sie zog mich den Strand entlang, vorbei an Felsen und Muschelbänken, bis wir die Ostspitze umrundet hatten. Der Nordstrand lag vor uns, scheinbar genauso wie der Südstrand – bis ich das kleine Schild sah.
„FKK?!“ Die drei Buchstaben trafen mich wie ein Schlag ins Zwerchfell. Mein Blick sprang zwischen dem verblichenen Holzbrett und Kims unbekümmertem Lächeln hin und her. „Das… das ist ein… Nacktstrand!“, stieß ich hervor, als hätte ich ein Verbrechen aufgedeckt.
„Bingo. Und jetzt befreien wir deine Ängste aus der Kleiderschicht-Haft.“ Mit einer schwungvollen Geste riss sie ihr Tanktop über den Kopf, die Baumwollshort folgte sekundenschnell. Kein Zögern, kein erröten – einfach nur nackte Haut, die sich wie Seide über ihre Hüften spannte. Sie reckte sich genüsslich, die Brustwarzen bereits von der Meeresbrise zum Stehen gebracht, als wäre ihr Körper ein öffentliches Kunstwerk, das zur Bewunderung einlud.
Ich presste die Handflächen gegen meine glutheißen Wangen. „Bitte, Kim… ich… ich kann nicht…“ Die Worte blieben als piepsiges Flüstern in meiner Kehle stecken. Mein T-Shirt fühlte sich plötzlich drei Nummern zu eng an, der Stoff klebte an der schweißnassen Haut zwischen den Schulterblättern.
„Menschenskind, Mia.“ Kim trat so nah heran, dass ich ihren Duft roch. „Schau dich um! Hier juckt’s keinen, ob dein Arsch speckig ist oder deine Brüste asymmetrisch.“ Sie tätschelte ihren eigenen flachen Bauch, als wäre er ein belangloses Möbelstück. „Wir sind hier alle nur Fleisch mit Macken. Und jetzt – Befreiung!“
Ich starrte sie an, unfähig, meine Augen abzuwenden. „Kim, das ist… das ist verrückt!“
„Nein, das ist Freiheit“, sagte sie und streckte die Arme aus, als wolle sie den ganzen Strand umarmen. „Komm schon, Mia. Vertrau mir. Es fühlt sich gut an.“
Ich zögerte, mein Herz raste. Ein Teil von mir wollte weglaufen, aber ein anderer Teil – ein kleiner, aufgeregter Teil – war neugierig. „Ich weiß nicht…“
Kim trat näher und legte ihre Hände auf meine Schultern. „Mia“, sagte sie leise, aber bestimmt, „du musst nicht perfekt sein. Du musst nur du sein. Und ich bin hier, okay? Nichts passiert, was du nicht willst.“
Ich atmete tief durch und nickte langsam. „Okay. Aber… dreh dich um.“
Sie lachte, aber drehte sich gehorsam um. „Du hast drei Sekunden, sonst helf ich dir.“ Irgendwie kam ich mir jetzt albern vor. Doch meine Hände zitterten, als ich mein T-Shirt auszog und meine Shorts ablegte. Die kühle Luft kitzelte meine Haut, und ich spürte, wie mein Gesicht brannte. „Okay, ich bin… ich bin fertig.“
Ich stand da wie ein gestrandeter Pinguin, die Arme kreuzend über der Brust, die Knie zusammengepresst bis es schmerzte. Jeder Hauch von Wind zwischen meinen Beinen ließ mich zusammenzucken. „Ich… ich glaub, ich hab grad einen Herzinfarkt“, krächzte ich, während mein Blick hysterisch den Strand absuchte – Gott, bitte keine alten Männer, bitte keine jungen Männer, bitte keine…
Kim drehte sich um und musterte mich mit einem breiten Grinsen. „Himmel, Mia…“ Ihre Stimme brach merkwürdig. „Du… du siehst aus wie die Venus, nur… echt. Mit Sommersprossen.“
Ich folgte ihrem Blick hinunter zu den perlmutternen Narben an meinem Oberschenkel – alten Begleitern, die ich stets versteckt hatte. „Das ist nur die Fahrradgeschichte von damals“, murmelte ich automatisch.
„Nein.“ Sanft drehte sie mich zum Meer, wo die Wellen silberne Spitzenmuster webten. „Das sind Abenteuerspuren. Und die…“ Ihre Fingerspitzen berührten leicht die Stelle über meinem Herzen. „…verraten, dass du gerade deine tapferste hinzufügst.“
Ich zuckte mit den Schultern und versuchte, nicht auf meinen nackten Körper zu starren. „Es ist… anders.“
„Das ist es immer“, sagte sie und nahm meine Hand. „Komm, lass uns ins Wasser.“
Wir liefen den Strand hinunter, der Sand warm unter unseren Füßen, und ich spürte, wie die Anspannung langsam nachließ. Kims Lachen war ansteckend, und als wir ins Wasser sprangen, fühlte ich mich freier, als ich es je zuvor getan hatte.
„Siehst du?“, rief Kim, als wir im Wasser standen, die Wellen umspülten unsere Hüften. „Es ist nur Haut, Mia. Und du bist wirklich wunderschön.“
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Mia und Kim auf Helgoland
Zwischen nassen Klippen, heißen Nächten und der Frage, wer hier eigentlich wen jagt
Die Nordsee flüstert Lügen. Ihre salzigen Wellen umspülen Helgolands rote Felsen, während Mia, 23 und in ihrer Schüchternheit gefangen, feststellt: Freiheit ist eine Maske, die andere dir aufzwingen. Ihre beste Freundin Kim – pinkhaarig, schamlos, lebenshungrig – hat sie in ein Spiel gelockt, das keine Regeln kennt. Am Strand, trifft Mia auf ihn. Sein erstes Geschenk? Ein Kuss im eisigen Meer, der kein Vorspiel ist, sondern eine Kriegserklärung.
Updated on Apr 14, 2025
by Meister U
Created on Mar 5, 2025
by Meister U
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