Partyvorbereitungen

Joachim war wie in Trance. Alles war gekommen, wie es kommen musste, irgendeiner seiner Klassenkameraden hatte ihm an den Schwanz gegriffen und ihn abgewichst, als würde er eine Kuh melken, und er war vor der gesamten Klasse gekommen. Alle hatten prustend gelacht, weil er nur einen kleinen Klecks Sperma verschossen hatte, denn sie konnten ja nicht wissen, dass er sich die ganze Nacht vorher vier oder fünf Mal gewichst und in seine Schlafanzughose gespritzt hatte. Seine Mutter hatte nie etwas zu der fleckigen Angelegenheit gesagt, sondern den Pyjama immer ohne Kommentar in die Wäsche getan. Und so war es auch heute morgen gewesen.

Aber jetzt war alles anders. Die Klasse hatte sich auf seine Kosten amüsiert, und Denise... seine geliebte Denise... war so gemein zu ihm gewesen.

Doch er konnte nicht anders, er musste ihr gehorchen. Und so erzählter er seiner Mutter stotternd von der Fete am See, die das ganze Wochenende dauern würde, und von seiner neuen Freundin. Er beschrieb seiner Mutter Denise. Ungläubig sah seine Mutter ihren Sohn an: So ein Mädchen hatte sich ihr Junge aufgerissen? Also deswegen hatte seine Wichserei zugenommen... Sie hatte die Angwohnheit, kurz an der Wäsche zu riechen, bevor sie sie in die Waschmaschine stopfte, und hatte sich dabei ertappt, wie sie lang, viel zu lang den Duft der frischen Jungenwichse inhalierte, der ihr aus den Schlafanzughosen ihres Sohns entgegenströmte. Viel zu lang war es hergewesen, dass sie... oh, wenn doch ihr Mann noch leben würde... Joachims Mutter war gerade vierzig geworden und sah hinreißend aus. Ihr mann war bei einem Verkehrsunfall vor ein paar jahren ums Leben gekommen, und sie hätte sich jeden beliebigen Mann wählen können, aber entschieden, nur für Joachim dazusein, ihren etwas labilen Sohn.

So ganz nahm sie ihm die Geschichte nicht ab, ließ es aber auf sich beruhen. Sie wusste, wo das Bootshaus am See lag, und sie würde einen kleinen nächtlichen Spaziergang unternehmen, um sich davon zu überzeugen, dass Joachim auch wirklich dort hin gegangen war, und dass dort keine **** umgingen.

Joachim war ein Stein vom Herzen gefallen. Es war leichter gewesen, seine Mutter anzulügen, als er vorher geglaubt hätte. Und am Nachmittag war sie im Supermarkt, um einzukaufen. Er schlich sich in ihr Schlafzimmer und zog ein paar Kleider aus dem Schrank, so, wie Denise es verlangt. Nein, Denise hatte etwas von "Nuttenkleidern" gesagt... Er kramte ein wenig, schließlich hatte er ein weißes Kleid gefunden, das er nur einmal an seiner Mutter gesehen hatte, als der neue Nachbar zu Besuch da war. Es war praktisch durchsichtig, und er erinnerte sich, dass er sich geschämt hatte, weil seine Mutter darunter vollkommen nackt gewesen war. In Erinnerung daran zog er eine Schublade der Kommode auf, um einen Slip und einen BH zum Kleid zu legen. Er hatte die rote Spitzenwäsche schon in der Plastiktüte verstaut, als seine Fingerspitzen an ein hartes Stück Plastik stießen. Er konnte es kaum fassen: Seine Mutter hatte einen Dildo! Schnell schob er ihn wieder hinter die Slips.

Verwirrt packte er die Plastiktüte und stopfte sie in seinen Rucksack.

Am Abend machte er sich früh auf den Weg. Die Fete sollte um neun losgehen, aber Denise hatte ihm gesagt, schon um sieben da zu sein. Er wusste nicht, warum, freute sich aber, weil ihn Denise schon so früh dahaben wollte. So würde er etwas Zeit mit ihr allein verbringen können. Vielleicht würde sie ja gar nicht mehr so gemein sein. Im Moment kam ihm das alles wie ein böser Albtraum vor.

Dann stand er mit klopfendem Herzen vor dem Bootshaus, aus dem kein Lebenszeichen drang. Er öffnete die unverschlossene Tür, die quietschend den Weg ins dunkle Haus freigab. "Denise?", fragte er zögernd und vorsichtig.