Chapter 10
by PPixie
Wie geht es weiter? kommt der Taxifahrer noch vorbei ?
Noch wissen wir es nicht
Pia fiel die Flasche italienischen Rotweins ein, die sie in der Küche hatte. Ein Corvo, sehr lecker, die würde auch auf einen Gastwirt nicht abstoßend wirken.
Aber diese Flasche war von Mathias. Die hatte er vor ein paar Tagen mitgebracht, für einen romantischen Abend zu zweit. Nur war es dazu nicht gekommen, weil Pia nach dieser Ankündigung zu vordergründig ihr wollüstiges Verlangen deutlich gemacht hatte, während Mathias sich unter einem romantischen Abend eher nur Streicheln und Küssen vorstellte und es als Zerstörung aller Romantik begriff, dass seine Freundin ihm ohne lange zu zögern gleich an die Wäsche ging. Das hatte einen Disput zur Folge gehabt, der die Stimmung dann gänzlich zerstörte.
Diese Flasche jetzt mit einem anderen zu leeren, dazu war Pia nun aber doch zu sentimental, selbst wenn sie am nächsten Tag den gleichen Wein wiederbeschaffen können würde. Blieb nur noch der Whisky, den ein Freund ihres Vaters für sie mitgebracht hatte, aus Anlass einer kleinen „Abschiedsparty“, mit der Pias Eltern den Schritt ihrer Tochter vom heimischen Jugendzimmer zur eigenen Studentenwohnung würdigen wollten. Damit hatte sich der Mann ziemlich kritische Blicke der Eltern eingefangen, aber Pia hatte die Flasche nicht vergessen zum Einzug mitzunehmen.
Von diesem Getränk würde sie freilich nur kleinste Schlückchen nehmen, mahnte sie sich selbst. Zu groß war die Gefahr, vollends die Kontrolle zu verlieren oder, wohl noch schlimmer, weil oberpeinlich, sich irgendwann übergeben zu müssen. Mit dem Whisky, zwei Gläsern und einer großen Flasche Cola kam sie aus der Küche, da klingelte es an der Türe.
„Mach auf, das ist dein Taxifahrer“, hielt der Wirt seine Gastgeberin an und hatte damit insofern auch Recht, als sie es ja selbst gewesen war, die den Chauffeur in die Wohnung eingeladen hatte. Pia war es völlig klar, dass der nächtliche Besucher niemand anderes sein konnte. So splitternackt freilich, wie sie war, und noch immer mit Sperma auf der Haut, scheute sie doch zurück. Dann aber dachte sie sich, den Taxler könne das gewiss nicht verschrecken, und es war ja ohnehin klar, dass der nicht auf einen Kaffee rumkam. Der Biergenuss vom Abend erleichterte zusätzlich ihre Entscheidung. Pia stellte die **** und Gläser rasch ab und drückte die Klinke herunter.
Da stand ein Herr, dessen Statur und Alter ganz gut dem Erwarteten entsprachen. Aber es war mitnichten der Chauffeur!
Vielmehr, und vor allem viel schlimmer, handelte es sich um Herrn Obermeyer, den Nachbarn von der Wohnung, deren Tür im Treppenhaus genau gegenüber lag. Mia war schon einmal kurz in seiner Wohnung gewesen, als sie nach ihrem Einzug einen Vorstellungsrundgang durchs ganze Haus unternommen hatte. Der Mann war Frührentner, das wusste sie, auch wenn sie den Grund nicht kannte. Er hatte damals vorgeschlagen, später, wenn etwas mehr Zeit sei, sich noch einmal auf einen Kaffee zusammenzusetzen, die Studentin könne dafür jederzeit bei ihm klingeln. Pia hatte zugesagt, aber dann, etwas unsicher, ob nicht andere Gedanken bei dem alleinstehenden Herrn dabei sein könnten, hatte sie es sein lassen, darauf zurückzukommen. Irgendwann, so dachte sie, würde niemand mehr daran denken.
Erwin Obermeyer hatte ihre vielleicht etwas flink von der Zunge gegangene Zusage hingegen keineswegs vergessen. Längst hatte er sich vorgenommen, seine neue junge Nachbarin noch einmal darauf anzusprechen oder auch einfach mal mit einem Blumenstrauß in der Hand bei ihr zu klingeln, wenn es nicht offensichtlich zur ungelegenen Stunde wäre. Jetzt, mitten in der Nacht, war der Gedanke allerdings ein ganz anderer. Er hatte das Stöhnen und die spitzen Schreie gehört und, als er seine Wohnungstür öffnete, um der Sache auf den Grund zu gehen, mitbekommen, wie sich die Tür Pias gerade schloss. Nach einer Weile des Überlegens hatte er beschlossen zu klingeln, weil ihm die Umstände merkwürdig vorkamen. Er wollte einfach sichergehen, ob alles in Ordnung sei.
Und nun stand Pia nackt und bloß und sichtbar frisch gevögelt vor ihm! Am liebsten wäre sie in den Boden versunken. Wie nur jetzt reagieren, schoss es durch ihren Kopf. Obermeyer starrte sie an. Seine Miene dabei schien freilich gar nicht unfreundlich, vielleicht eher erleichtert. Er wusste die Situation noch nicht einzuschätzen: ob da wohl gerade ein Übergriff stattgefunden habe – oder ob die neue Nachbarin einfach ein göttlich verdorbenes Luder sei. Nach einem kurzen Moment wanderte sein Blick bereits an der Studentin vorbei, wer wohl der Mann in ihrer Wohnung sei.
Für Pia war genau das ein Problem. Sie konnte ja nicht ahnen, dass Obermeyer sie gerade vor einer vermeintlichen Vergewaltigung retten wollte. Wäre ihr Freund im Zimmer gewesen oder irgendein Kommilitone, so wäre es ihr weniger peinlich gewesen, aber die Tatsache, dass der Nachbar sogleich einen äußerlich eher unattraktiven Mittfünfziger als ihren Sexpartner erkennen würde, dem sie sich so leidenschaftlich hingegeben hatte, erzeugte in ihr in dem Moment schiere Panik.
Als könne sie damit das Unausweichliche verhindern, trat sie Obermeyer einen halben Schritt entgegen, schlang ihre Arme um ihn, schmiegte ihren nackten Körper an seinen und küsste ihn auf den Mund. Nun wusste er immer noch nicht: War das eine Geste überschwänglicher Dankbarkeit, dass er gerade recht gekommen war, um ihrer Tortur ein Ende zu bereiten, oder war sie das schamlose Fickstück, das sich nach ein paar Gläsern **** jedem Mann an den Hals warf, den es nur bekommen konnte?
Greift Erwin den vermeintlichen an, oder erkennt er die Situation richtig und weiß sie zu nutzen?
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Updated on Aug 22, 2024
by Friedman
Created on Mar 21, 2016
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