Chapter 7
by blackdragon
Was bringt der nächste Tag?
Neue Probleme
Nshochi lag wach in ihre Decke gewickelt. Teilnahmslos starrte sie auf den sternenbededeckten Nachthimmel. Die schweren Schritte des Cowboys rissen sie aus ihrer Trance.
"Was willst Du?" fragte sie leise, "hast Du noch nicht genug?"
"Ich wollte Dir nicht weh tun", flüstere er.
"Das fällt Dir spät ein, Cowboy", antwortete sie kühl.
"Es war die einzige Möglichkeit. Wir beide wissen das."
"Und wir beide wissen, was nun meine Pflicht ist." antwortete das Indianermädchen. Bewundernd stellte der Mann fest, dass in ihrem Ausdruck noch immer eine Menge Würde und Stolz lag. Trotz allem, was ihr passiert war.
"Du wirst mich töten", stellte er nüchtern fest.
Sie schwieg.
"Es ist Deine Pflicht. Es macht die Schande nicht ungeschehen, aber Du musst **** nehmen."
"Hast Du Angst weißer Mann?" fragte sie, ihre Ruhe einen Moment vergessend.
"Ja. Nshochi. ich habe Angst. Versteh mich nicht falsch. Ich habe sehr oft getötet, sehr oft selbst dem **** ins Auge geblickt. Ich fürchte ihn nicht. Ich habe Angst um Kate und Mary Jane. Wenn die Krieger Deines Vaters sie erwischen, wäre es besser, sie würden jetzt sterben. Sie werden **** nehmen für das, was Dir passiert ist, dafür dass wir geflohen sind."
Das Mädchen nickte.
"Lass sie mich in Sicherheit bringen. Dann gehört mein Leben Dir."
Das Mädchen zögerte nicht lange.
"So wird es geschehen." bekräftigte sie.
"Danke." murmelte der Cowboy abwesend bevor er ihr Lager verließ. Einige Meter entfernt ließ er sich nieder, starrte in die kalte Nacht. Bald würden sie weiter reiten. Mit etwas Glück würden sie schon morgen Abend in der Stadt ankommen. Die Indianer würden nie einen offenen **** auf den Ort riskieren.
Jim weckte die Mädchen am nächsten morgen noch vor Sonnenaufgang. Als die Sonne sich langsam über die Hügelkette erhob, war die Gruppe bereits wieder im Sattel unterwegs. Nshochis wachsamen Augen war nicht entgangen, dass der Cowboy die Nacht genutzt hatte, um die Spuren der Gruppe vom Fluss bis ins Lager zu verwischen. Mit etwas Glück würden die Krieger ihres Vaters die Spuren erst finden, wenn es zu spät war.
Zu spät, um die beiden anderen zu finden. Zu spät um den Cowboy zu fangen und zu töten, denn das würde bis dahin bereits erledigt sein. Und zu spät um die entehrte Tochter des Häuptlings zu finden, die von nunan auf sich alleine gestellt war.
Die Gruppe ritt den ganzen Tag in zügigem Tempo durch die Wildnis. Jims Instinkt sagte ihm ohne jeden Zweifel, dass die Indianer ihnen dicht auf den Fersen waren. So gestattete er der Gruppe keine längere Pause. Die Enttäuschung folgte kurze Zeit später. Die Brücke, die den direkten Weg nach Desperado City darstellte, war weg. Nur noch einige hölzerne Balken erinnerten an das zweckmäßige Bauwerk. Jim unterdrückte ein Fluchen.
"Wir müssen einen Umweg machen", informierte er die Gruppe nüchtern.
Ohne Widerrede folgten die Mädchen ihm. Jim schien den Weg zu kennen. Er führte die Gruppe flussaufwärts. Schon bald wurde der Fluss schmaler. Der Cowboy zögerte.
"Wir können den Fluss hier nicht überqueren. Keine Deckung weit und breit. Wir müssen weiter flussaufwärts!"
Nshochi und Kate folgten ihm ohne zu zögern. Mary Jane sah ihn eine Zeitlang ungläubig an. Wozu sollte Deckung nötig sein?
Schließlich setzte auch sie ihr Pferd in Bewegung und folgte der Gruppe.
Schweigend ritt die Gruppe durch den Wald ein Stück abseits des Flussbetts.
Jim sah die Gestalt zuerst. Ein Handzeichen bedeutete der Gruppe ruhig zu sein. Der Mann hatte die Ankunft noch nicht gehört. Schweigend lag er auf dem Waldboden, fixierte mit dem Gewehr in der Hand sorgfältig einen Punkt in Richtung Fluss. Jim folgte dem Lauf des Gewehrs. Dann sah er den Reiter am anderen Flussufer. Vorsichtig lenkte er sein Pferd durch den Fluss. Wartete der Mann auf diesen Reiter? Instinktiv griff Jim nach seinem Revolver. In diesem Moment knallte der Schuss. Der Reiter wurde durch die Wucht der Kugel aus dem Sattel gerissen, stürzte am Flussufer nieder.
Der Schütze sprang auf, näherte sich seinem Opfer.
Jim war abgestiegen, näherte sich dem angeschossenen Mann ebenfalls.
Der Schütze stand über ihm.
"Du wolltest Deine Farm nicht verkaufen McCoy. Ein wirklich großer Fehler. Aber sei beruhigt. Wir werden uns gut um Deine Frau und Deine Tochter kümmern."
"Ihr werdet Jenna und Samantha nicht anrühren!" fuhr der Mann auf.
"Du bist nicht in der Lage, Forderungen zu stellen, McCoy."
"Wer hat Dich bezahlt? War es Zilch? Ich kann Dir mehr Geld geben als er."
"Ich trete nie von einem Auftrag zurück. Dein **** war ihm einiges Geld wert. Wir wollen ihn doch nicht enttäuschen."
Jim trat aus dem Wald. "Hey!" rief er.
Der Schütze fuhr herum. Erneut löste sich ein Schuss aus dem Gewehr. Reflexartig warf Jim sich zur Seite. Eine geübte Bewegung beförderte den Revolver aus dem Halfter. Zwei schnelle Schüsse rissen den Gewehrschützen von den Beinen. Jim steckte seine Waffe weg. Dieser Mann würde niemanden mehr umbringen.
Die Mädchen waren inzwischen aus ihrem Versteck gekommen. Kate untersuchte den angeschossenen Reiter. Schweigend ergriff Jim eine Schaufel, die an seinem Pferd befestigt war. Kate hatte ihre Untersuchung abgeschlossen, als Jim den Attentäter begraben hatte.
Schweigend steckte er die Schaufel dorthin zurück, wo er sie gefunden hatte.
"Ich habe ihn verbunden. Wir müssen ihn an einen sicheren Ort bringen. Wer weiß, ob noch jemand in der Nähe ist, der ihn töten will."
Wir erreichen die Stadt heute nicht mehr." stellte Jim nüchtern fest. Die Vorstellung, hier in der Wildnis bald von einer Horde rachsüchtiger Indianer eingeholt zu werden, missfiel ihm.
"Meine Farm", stöhnte der Verletzte leise, "wir können Sie vor der Dunkelheit erreichen."
Jim nickte. "Wo ist Nshochi?" Die Indianerin war verschwunden.
"Ihr Pferd ist hier. Sie kann nicht weit sein." stellte Mary Jane schüchtern fest. In diesem Moment trat das Indianermädchen wieder aus dem Wald.
"Ich habe einige Kräuter. Sie werden das Wundfieber verhindern. Lasst uns gehen."
Jim half dem angeschossenen in den Sattel und führte sein Pferd auf dem angegebenen Weg zur Farm.
Was passiert weiter?
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Desperado City
Stadt der Gesetzlosen
Ein Revolvermann, ein junge Blondine, ein Indianermädchen oder ein Bandit.
- Tags
- Western, Indianermädchen
Updated on Apr 27, 2022
by MACC
Created on Dec 26, 2001
by MACC
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