Marianne kommt nach Hause

Eine knappe halbe Stunde später höre ich, wie die Haustüre leise geöffnet und rasch wieder geschlossen wird. Als ich in die Diele komme, sehe ich Marianne gerade noch in unserem Schlafzimmer verschwinden. Ich hole tief Luft, bevor ich ihr folge. Marianne ist bereits unter der Dusche, ihr Supergirl-Kostüm liegt zerknittert auf dem Boden. Ich setze mich auf unser Bett und warte, bis Marianne in ein großes Badetuch gewickelt frisch geduscht aus dem Badezimmer kommt.

„Martin, es tut mir so leid“, beginnt sie zerknirscht. „Ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Ich habe wohl zu viel getrunken. Achim war sehr charmant zu mir. Du warst mit Ilona zusammen und schienst auch nichts dagegen zu haben. Achim sagte sogar, dass du uns gerne zuschauen möchtest. Ich dachte es gefällt dir und ich wollte dich etwas eifersüchtig machen. Irgendwie ist das Ganze dann aus dem Ruder gelaufen …“

Ich hebe meine Hand, um Mariannes Redefluss zu unterbrechen. „Du dachtest also wirklich, dass es mir gefällt, wenn du mit anderen Männern herumvögelst?“ frage ich leise mit einem ungläubigen Unterton in der Stimme. Marianne sieht mich betreten schweigend an. Sie weiß offensichtlich nicht, was sie darauf antworten soll. „Es tut mir leid“, antwortet sie schließlich. „Ich habe einen schrecklichen Fehler begangen, Martin. Verzeih mir bitte …“