Luxus in der Sultansuite

Sandra kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ganz klar, wozu dieses Zimmer diente, wozu überhaupt das egsamte Hotel diente. In der Mitte des riesigen Raums standen zwei große Himmelbetten dicht nebeneinander, auf denen unzählige Kissen verteilt lagen. Darüber hinaus gab es ein sehr großes Ledersofa, das vor einem riesigen Flachbildschirm stand. Die Wände waren fast durchgehend verspiegelt, auch über den Himmelbetten war statt des Himmels ein großer Spiegel angebracht. In einer Ecke des Zimmers war die übergroße Badewanne in den Boden eingelassen, die Tür zum Bad befand sich daneben. In der anderen Ecke eine Tür, auf die ein Totenkopf gemalt war.

Sandra hüpfte wie ein kleines Kind durch das Zimmer. Egal, wenn das hier ein Liebesnest war -- so viel Luxus hatte sie noch nie gesehen. Sie nahm die Fernbedienung, und zu ihrer Überraschung sah sie sich selbst auf dem Bildschirm. Sie entdeckte, dass im Raum anscheinend versteckte Kameras angebracht waren und schaltete munter hin und her: der Whirlpool von der Seite, das erste Bett von oben, das zweite Bett von der Seite, ein dunkler Raum... ein dunkler Raum?

Bruder Tobias öffnete die Tür mit dem Totenkopf, innen ging flackernd eine künstliche Kerzenbeleuchtung an, die den Raum in einem Halbdunkel ließ. Aber der erfahrene Priester sah genug, um die Tür gleich darauf wieder zu zu ziehen. Sein Blick suchte den von Schwester Susanne, die sich gerade ihre trockenen Lippen mit ihrer Zunge befeuchtete. Er nickte ihr zu. Dann sagte er:

"Ich glaube, wir haben hier doch ausreichend Platz, warum sollten wir auch noch weitere Bettwäsche verschwenden..." Sandra war ein wenig enttäuscht. Zu gern hätte sie auch einen Blick in das zusätzliche Zimmer geworfen, aber Bruder Tobias war ziemlich kategorisch. Naja, auch so war die Suite ja wirklich toll!

"Darf ich ein Bad nehmen? Im Whirlpool? Ich war noch nie in einem Whirlpool! Ach, bitte, bitte!" fragte Sandra aufgeregt. Schwester Susanne sagte: "Na gut, mein Kind, du bist ja schließlich noch immer ganz durchnässt. Ich werde mich mit Bruder Tobias in die Lounge des Hotels zurückziehen, wir haben noch einiges zu besprechen und unseren Bericht vorzubereiten. Anne wird dir Gesellschaft leisten."

Anne hielt den Blick wieder auf dem Boden gesenkt und nickte. "Anne, ich verlasse mich auf dich. Du wirst nicht mit Sandra reden. Sandra, ich bitte dich: Rede kein Wort mit ihr. Alles, was sie sagt, ist gelogen, sie wird versuchen, dich auf ihre Seite zu ziehen. Glaube ihr kein Wort, sie ist durch und durch falsch. Lasse dich von ihr bedienen, das soll sie lernen, das aufsässige Mädchen."

Schwester Susanne und Bruder Tobias zogen sich zurück, und kurz darauf waren Sandra und Schwester Anne allein in dem großen Zimmer.