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Chapter 6 by Taleweaver Taleweaver

Was verbindet die drei wohl?

Kapitel 5

Kapitel 5

„Hier sind die letzten zwei Stück, Liebes.“
„Danke, Okaa-san!“

Hitomi nahm ihrer Mutter die großen Fotoalben ab und schleppte sie mit einiger Mühe in ihr Zimmer, wo sie sie auf dem Bett neben den anderen absetzte. Ihr Vater war ein wahrer Besessener, was das Fotografieren anging und verknipste auf einem durchschnittlichen Familienausflug im Regelfall ein oder zwei Filme. Im Urlaub war es noch schlimmer: die Filme, die er von zuhause mitnahm, reichten ihm nie aus. Vor zwei Jahren hatte ihm seine Frau zum Geburtstag eine Digitalkamera geschenkt, und vor einem Jahr waren dann drei zusätzliche Speichermodule für die Kamera hinzu gekommen. Herr Tsukamu knipste einfach alles, was ihm vor die Linse kam.

Die Chancen waren gut, daß auch Tsukune und Sakura dabei waren, wenn sie jemals mit Hitomi zusammen gewesen waren.

Das schwarzhaarige Mädchen hatte sich, kaum daß sie zuhause war, von ihrer Mutter zeigen lassen, wo die Alben mit ihren Kinderfotos waren. Sie war so klug gewesen, sich dabei auf die zu beschränken, die sie vor ihrem ersten Grundschultag zeigten, also aus ihrer Zeit im Kindergarten und davor. Wenn sie sich diese vornahm, so dachte zumindest Hitomi, würde sie bestimmt alles finden, was es zu finden gab. Immerhin waren es „nur“ fünf Alben.

Beginnend mit dem letzten Album, arbeitete sich das zierliche Mädchen durch das wahre Sammelsurium ihrer Kinderbilder. Auf dem Kindergeburtstag... beim Spielen im Sandkasten... auf dem Dreirad... beim Plantschen im Meer... auf allen Fotos stand sie im Mittelpunkt. Einige Male war sie zusammen mit anderen Kindern zu sehen, und zu ihrer großen Freude hatte ihr Vater auf der Rückseite jedes einzelnen Bildes notiert, wen es zu welcher Gelegenheit zeigte. Doch egal ob im gemeinsamen Urlaub oder im Kindergarten – selbst auf dem großen Gruppenbild – fanden sich nirgendwo die Namen „Futokoro“ oder „Koufun“.

Hitomi war schon nahe am Aufgeben, während sie das erste Album der Serie aufschlug, welches die Babybilder von ihr enthielt. Hier war sie fast überall nur alleine zu sehen, und auf einigen Bildern noch zusammen mit ihrer Mutter, so daß sie kaum Chancen sah, hier fündig zu werden. Nur um wirklich jede Möglichkeit ausgeschlossen zu haben, ging sie auch diese Fotos von hinten nach vorne durch, bis sie schließlich auf der vordersten Seite angelangt war, wo sich nur drei Bilder befanden. Das erste zeigte sie selbst offensichtlich wenige Minuten nach ihrer Geburt, erschöpft in den Armen ihrer Mutter liegend, das zweite sie alleine in sauberen Tüchern eingeschlagen, das dritte schließlich sie in einem kleinen Kinderbettchen im Krankenhaus in einer großen Reihe anderer Bettchen, in denen noch zahlreiche andere Neugeborene lagen.

Das schwarzhaarige Mädchen war eben dabei, das letzte Album auch noch zuzuklappen, als ihr eine Idee kam und sie das Bild herausnahm, auf dem sie neben den anderen Babys zu sehen war. Sie drehte es um. Wie sie es erwartet hatte, war hier nur ihr eigener Name vermerkt, und darunter Datum und Ort: „12. Dezember 1986, Universitätskrankenhaus Tokio, Säuglingsstation.“ Die anderen **** waren namentlich zwar nicht genannt, aber wenn...

Wenn nun sie, Tsukune und Sakura alle im selben Krankenhaus zur Welt gekommen waren, war dies nicht eine der Gemeinsamkeiten, nach denen sie gestern gesucht hatten?

Das zierliche Mädchen beschloß, es herauszufinden.


Der nächste Tag war ein Freitag, und an Freitagen hatte Hitomi nachmittags Training im Volleyball-Club. Das bedeutete, daß sie sich schon in der Mittagspause umziehen und warmlaufen mußte, weil die Sporthalle zum Wochenende ab sechzehn Uhr gereinigt wurde und dann nicht mehr zur Verfügung stand. Glücklicherweise hieß dies aber auch, daß sie immerhin Sakura traf, deren Gymnastik-Club sich die Sporthalle ja mit den Volleyballerinnen teilte.

Das blonde Mädchen war nicht schlecht überrascht, als ihr Hitomi ihre Vermutungen mitteilte. „Das selbe Krankenhaus, meinst du?“ Sie überlegte kurz. „Wäre immerhin mal eine Möglichkeit. Aber ich glaube nicht, daß das für uns stimmt. Weißt du, meine Eltern waren ziemlich arm, als ich noch klein war, und sie konnten sich kein gutes Krankenhaus leisten. Darum ist meine Mutter auch Mitglied in irgend so einem sozialen Programm gewesen, bis ich sechs war – jedenfalls hab ich irgend so einen Kindergarten einer Arme-Leute-Stiftung besucht. Die waren so arm, daß sie sich noch nicht mal einen eigenen Namen leisten konnten, glaube ich.“
„Und in welchem Krankenhaus wurdest du jetzt geboren?“ wollte Hitomi wissen.
„Die Uniklinik von Tokio“, gab Sakura zurück. „Mein Vater hat in seinen jüngeren Jahren an der Universität als Hausmeistergehilfe gejobbt... er erzählt immer noch davon, wie wild das damals war...“

Hitomi grinste fröhlich. „Na siehst du“, meinte sie, „dann paßt es ja! Ich wurde auch im Universitätskrankenhaus geboren.“
Die Augen des blonden Mädchens weiteten sich überrascht. „Echt?“
„Klar.“
„Und Tsukune?“
Das schwarzhaarige Mädchen zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht“, gab sie zurück. „Ich hab sie seit gestern nicht gesehen. Aber ich treff mich wahrscheinlich nach der Schule wieder mit ihr.“

Sakura nickte. „Mach das“, stimmte sie zu. „Das wär ja ein Ding, wenn wir alle drei im selben Krankenhaus zur Welt gekommen wären. Ob die da noch Aufzeichnungen über uns haben?“
„Vielleicht“, gab Hitomi unsicher zurück. „Ich kenn mich mit Krankenhäusern nicht so gut aus. Ich glaub, die müssen die Patientenakten aller ihrer Patienten schon aufheben. Ob das bei Neugeborenen auch so ist, weiß ich nicht. Aber wir können ja mal nachfragen.“
„Auf jeden Fall“, nickte das blonde Mädchen. „Das verspricht ja noch richtig spannend zu werden, das mit uns dreien. Vielleicht kommen wir ja auf die Spur von was ganz...“

„Koufun, nicht die Zeit vertratschen!“ klang in diesem Moment die Stimme von Sakuras Sportlehrerin zu den beiden Mädchen herüber. „Du bist mit deiner Kür jetzt dran, also komm endlich!“
Das blonde Mädchen fuhr herum. „Komme, Sensei!“ rief sie, ehe sie sich noch einmal schnell Hitomi zuwandte. „Ich ruf dich heut abend an“, meinte sie schnell, „deine Handynummer hab ich ja.“ Mit diesen Worten sprang sie hinüber zu den ausgelegten Matten.

Das zierliche Mädchen blickte ihr noch einen Moment nach, ehe auch sie sich wieder ihrem Volleyball-Club anschloß.


Als Hitomi nachmittags mit ihrem Training fertig war, führte sie ihr erster Weg hinüber zum Schwimmbad, wo Tsukune oft anzutreffen war. Allerdings hatte sie an diesem Freitag kein Glück: der Wasserball-Club der Jungen war gerade am Trainieren, und von dem brünetten Mädchen (oder überhaupt einem Mädchen) war durch die Scheiben der Schwimmhalle nichts zu sehen.

Hitomi zog ihr Handy hervor und schaltete es ein, um ihre Freundin kurzerhand anzurufen. Doch das erste, was sie sah, war eine SMS, die für sie gekommen war, und die Absenderin war Tsukune. „Heut ab 3 daheim“, war auf dem Display zu lesen, „komm mich doch besuchen.“ Das schwarzhaarige Mädchen lächelte – genau das hatte sie ohnehin vorgehabt. Sie kannte Tsukune jetzt erst seit zwei Tagen, und schon waren sie fast ein Herz und eine Seele.

Rasch lief sie zur nahen U-Bahn-Station und nahm die Linie in Richtung Shinjuku, wo das gutgebaute Mädchen wohnte. Normalerweise war es nicht ihr Stil, bei jemandem zu Besuch zu kommen, ohne sich vorher anzukündigen, doch Tsukune hatte sie ja schon eingeladen, und außerdem hatte Hitomi nicht den Eindruck, daß es ihrer Freundin viel ausmachen würde – immerhin war sie ja selbst nicht gerade ein Musterbild für Formalitäten und ****. Ihr Handykonto war ohnehin schon reichlich leer – nur noch 120 Yen waren darauf gewesen, als sie das letzte Mal nachgesehen hatte. Ein weiterer Grund, sich den Anruf zu sparen.

Sie klingelte im neunten Stock des Wohnblocks, wo **** Futokoro wohnte. Der Summer ertönte, und Hitomi trat ins Haus und stieg in den Aufzug. Als sich kurze Zeit später die Fahrstuhltür wieder öffnete, wartete schon Tsukune im Gang auf sie. „Schön, daß du kommen konntest“, begrüßte sie ihre Freundin, „komm rein. Hast du meine SMS bekommen?“

Das schwarzhaarige Mädchen nickte und trat in die Wohnung. „Ich hätte dich selbst angerufen, wenn ich nichts von dir gehört hätte“, meinte sie. „Ich glaub, ich hab was Interessantes rausgefunden.“
„Aha?“ Tsukune sah interessiert auf, während sie ihre Freundin ins Wohnzimmer führte. „Na, da bin ich mal gespannt. Setz dich doch. Meine Mutter hat eben Tee aufgesetzt, und es sind von gestern noch Onigiri übrig. Und diesmal lehnst du nicht wieder ab – ich weiß, daß du heute Mittag in der Schule nichts gegessen hast, ich hab dich nämlich die ganze Pause über nicht gesehen.“
„Kein Wunder“, gab Hitomi zurück und nahm am . „Ich mußte direkt nach dem Unterricht in meinen Club. Die Sporthalle ist freitags nur bis vier offen.“
Das gutgebaute Mädchen schmunzelte. „Hättest du natürlich auch sagen können“, meinte sie. „Ich dachte schon, du würdest mir aus dem Weg gehen oder so was. Obwohl mich das nach unserem gestrigen Treffen schon irgendwie gewundert hätte...“

In diesem Moment wurde die andere Zimmertür geöffnet und eine Frau in ihren späten Dreißigern kam mit einem Tablett in die Küche. Sie war etwas kleiner als Tsukune, schlank gebaut, wenn auch mit kräftigen Hüften, und sie trug ihr dunkelbraunes Haar in einem langen Pferdeschwanz. „Ah, Besuch?“ fragte sie interessiert. „Eine Bekannte von dir, Tsukune?“
Das gutgebaute Mädchen nickte. „Das hier ist Hitomi Tsukamu, Okaa-san“, stellte sie ihre Freundin vor. „Hitomi, das ist meine Mutter.“

„Konnichiwa, Futokoro-san“, begrüßte das zierliche Mädchen die Frau, wobei sie sich tief über dem Tisch verbeugte. „Ich freue mich, sie kennenzulernen.“
„Du bist aber einmal ein höfliches Mädchen“, lächelte Tsukunes Mutter Hitomi an. „Auch ich freue mich, dich kennenzulernen, Tsukamu-san. Tsukune stellt mir ja leider viel zu selten ihre Freundinnen vor.“
„Ähm...“ Tsukune warf ihrer Mutter einen recht finsteren Blick zu. „Okaa-san, kann Hitomi bei uns mitessen?“
Frau Futokoro nickte freundlich. „Sicher, gerne sogar“, gab sie zurück und stellte das Tablett auf den Tisch. „Hier, bedient euch schon einmal am Tee. Ich hole rasch ein paar Onigiri. Du magst doch sicher Onigiri, Tsukamu-san?“
Hitomi nickte eilig. „Selbstverständlich, Futokoro-san“, beeilte sie sich zu sagen, „und vielen Dank für die Einladung.“

„Uff“, seufzte Tsukune erleichtert, als ihre Mutter wieder in der Küche verschwand, „entschuldige bitte. Mama ist absolut zu jedem so überhöflich.“ Sie schenkte sich und ihrer Freundin Tee aus.
„Überhöflich?“ wunderte sich das schwarzhaarige Mädchen. „Also, ich fand sie sehr nett.“
Tsukune zog eine Augenbraue hoch. „Nett? Sie nennt dich 'Tsukamu-san', findest du das nett?“
Hitomi ersparte sich eine Antwort, die wahrscheinlich nur in einer Diskussion geendet hätte und entschied sich statt dessen dazu, das Thema zu wechseln: „Egal jetzt“, meinte sie, „willst du gar nicht wissen, was ich rausgefunden habe?“
„Rausgefunden?“ Das gutgebaute Mädchen überlegte einen Moment. „Ach ja, richtig, du hast vorhin was erwähnt. Also gut, schieß los.“

„Ich glaube“, begann Hitomi zu erzählen, „ich hab doch noch eine Gemeinsamkeit zwischen uns dreien entdeckt. Zumindest weiß ich sicher, daß zwischen mir und Sakura eine besteht.“
„Tatsächlich?“ Tsukunes Interesse war geweckt. „Und welche?“
Das schwarzhaarige Mädchen lehnte die Ellenbogen auf den Tisch und beugte sich zu ihrer Freundin. „Wir wurden beide im selben Krankenhaus geboren“, erklärte sie, „im Universitätskrankenhaus Tokio. Ist nicht viel, aber immerhin etwas.“
Tsukune nickte. „Stimmt“, gab sie zurück. „Und ich?“

„Ähm...“ Hitomi blinzelte verwirrt. „Ich hatte eigentlich gehofft, daß du mir das sagen könntest, ob du auch dort geboren wurdest.“
„Puh... davon hab ich keine Ahnung.“ Das gutgebaute Mädchen nahm einen Schluck von ihrem Tee. „Um ehrlich zu sein, ich hab mich nie dafür interessiert, in welchem Krankenhaus ich geboren wurde. Aber Mama müßte das wissen.“
In diesem Moment wurde wie auf ein Stichwort die Tür zur Küche wieder geöffnet, und Frau Futokoro kam mit einer Schale voller Onigiri zurück. „Hier, Überraschungs-Bällchen“, strahlte sie zu den beiden Mädchen. „Ich verrate nicht, was drin ist, das merkt ihr erst, wenn ihr reinbeißt.“

Während sie die Augen nach oben verdrehte, nahm Tsukune ihrer Mutter die Schale ab und stellte sie auf den Tisch. „Danke, Okaa-san“, meinte sie seufzend, „ich bin sicher es wird uns schmecken.“
„Oh, ich bediene euch gerne“, gab die Frau zurück. „Wenn ihr noch etwas braucht, ruft mich einfach. Ich bin sicher, ihr wollt für eure Mädchengespräche alleine sein, also bis dann, und viel Spaß noch!“
„Warte noch!“ rief Tsukune sie zurück, ehe sie aus dem Zimmer herausgehuscht war. „Ehe du gehst... du kannst mir kurz helfen. Weißt du noch, in welchem Krankenhaus du mich zur Welt gebracht hast?“

Frau Futokoros Augen weiteten sich erstaunt. „Aber sicher weiß ich das noch, Liebes“, sagte sie. „Das war im Universitätskrankenhaus von Tokio. Warum fragst du?“
„Einfach nur so“, wiegelte das gutgebaute Mädchen ab. „Ich war halt neugierig. Danke, Okaa-san.“
„Gern geschehen“, lächelte ihre Mutter und winkte mit den Fingern. „Bis nachher dann, Tsukuneko!“ Mit diesen Worten verschwand sie aus dem Raum.
Hitomi blickte verdutzt. „Tsuku neko? Verspielte Katze?“
„Ich hasse es, wenn sie mich so nennt“, grummelte Tsukune. „Typisch Mutter. Aber eines Tages, Hitomi-chan, eines Tages...“
„Äh... ja.“

Das schwarzhaarige Mädchen nippte eilig an ihrem Tee und griff sich ein Onigiri aus der Schale. Im Moment war es offensichtlich besser, erst mal stillzuhalten.


„Nächste Haltestelle: Universitätskrankenhaus. Danke, daß sie beim Ein- und Aussteigen Rücksicht auf die anderen Fahrgäste nehmen.“
Sakura schob sich unter den unzähligen anderen Leuten mühsam aus der U-Bahn und hastete in Richtung der Rolltreppe nach oben. „Bloß raus aus der Menschenmenge“, dachte sie bei sich, „und nie wieder eine Innenstadtbahn zu den Pendlerzeiten nehmen. Ich glaube, eingedoster Thunfisch hat im Durchschnitt mehr Platz als ich eben...“
Beim ersten Anzeichen von Tageslicht seufzte das blonde Mädchen erleichtert auf. Sie haßte die U-Bahn heiß und innig, vor allem wegen der unzähligen Grabscher und Drängler, die in ihr offensichtlich einen festen Wohnsitz sahen. Gerüchteweise war es möglich, in der Tokioter U-Bahn schwanger zu werden, ohne daß jemandem etwas davon auffiel – selbst wenn man die Geschwängerte war. Angesichts der heutigen Fahrt hielt das Sakura durchaus für plausibel.

Am oberen Ende des Fußgängertunnels angekommen, der aus der Bahnstation herausführte, sah sich das Mädchen um und mußte nicht lange suchen: Der Eingang zum Gelände des Universitätskrankenhauses war nur wenige Schritte von der Unterführung entfernt, und das Krankenhaus selbst war ein beeindruckender Trakt mit vielen einzelnen Gebäuden, von denen das vorderste eine verspiegelte Front hatte, die sicherlich während dem Wirtschaftsboom am Ende der achtziger Jahre entstanden war. Zahlreiche Leute gingen ein und aus, und Sakura schloß sich kurzerhand dem Fußgängerstrom an und betrat das Foyer des Hauptgebäudes.

Ein großes Schild mit der Aufschrift „Information“ weckte das Interesse des blonden Mädchens, und so trat sie zu einem der vielen Schalter, wo einige Leute bereits anstanden. Sie mußte allerdings nicht lange warten und kam schon nach wenigen Minuten an die Reihe. Eine ältere Frau mit einer strengen, kleinen Brille blickte sie an. „Sie wünschen, Fräulein?“
„Bitte um Verzeihung“, sagte Sakura höflicher, als sie gewöhnlich war, „ich würde gerne wissen, wo ich das Archiv mit den Patientenakten finden kann.“
„Das ist da hinten, junge Dame“, antwortete die Frau etwas freundlicher als zuvor und wies mit der Hand auf eine verglaste Tür im hinteren Bereich des Foyers. „Da geht es zur Verwaltung. Mit wem haben sie einen Termin ausgemacht?“

Das blonde Mädchen legte den Kopf zur Seite. „Termin? Was meinen sie?“
Anscheinend empört richtete sich die ältere Dame hinter dem Informationsschalter in ihrem Stuhl auf. „Haben sie etwa keinen Termin mit einem Arzt ausgemacht?“ fragte sie wieder etwas schärfer. „Fräulein, dachten sie etwa, hier könnte einfach so jeder in die Patientenakten Einsicht bekommen?“
„Na ja, ich meinte eben, weil...“
„Wir sind hier in einem Krankenhaus“, erklärte die Dame von der Information nun deutlich indigniert, „und Patientendaten unterliegen der ärztlichen Schweigepflicht. Nur die Ärzte dürfen das Archiv benutzen, und ich würde ihnen dringend raten, sich einen Termin zu besorgen.“

Sakura seufzte. „Kann ich bei ihnen einen Termin mit einem Arzt vereinbaren?“ wollte sie wissen.
Die Frau schüttelte den Kopf. „Nur bei den Sekretariaten der Ärzte“, sagte sie, „und auch nur während der Sprechzeiten. War das alles?“
„J...“ Das blonde Mädchen hielt kurz inne, als sie sah, wie an der eben beschriebenen Tür zur Verwaltung jemand eine Art Scheckkarte in einen Schlitz schob und die Tür sich öffnete. „Äh, fast“, fuhr sie dann mit einem fast unsichtbaren Lächeln fort. „Könnten sie mir noch sagen, wo ich die Toiletten finde?“
„Durch die großen Glastüren in die ambulante Abteilung“, meinte die ältere Dame gelangweilt, „und dann gleich links. Einen schönen Tag noch.“

Sakura nickte eilig und machte sich auf den Weg. Für einen zufälligen Beobachter hätte es wahrscheinlich so ausgesehen, als wäre es ihr reichlich dringend, auf der Toilette gewisse Geschäfte zu erledigen, die in erster Linie darin bestanden, einige Dinge aus dem Körper loszuwerden.

In Sakuras Fall bestand die Eile eher darin, etwas in ihren Körper hineinzustecken.
Eine Geishakugel, genauer gesagt.


Assistenzarzt Tegome, 26 Jahre alt und summa cum laude in Medizin, wischte sich den Schweiß von der Stirne, als er aus der Notaufnahme heraustrat. Die üblichen Sechzehn-Stunden-Schichten forderten alles von ihm ab, und er war heute noch nicht mal mit der Hälfte seiner Zeit durch. Immerhin hatte er jetzt einen fast unbeschreiblichen Luxus – eine dreißigminütige Pause, die er nur machen konnte, weil er mit seinem Kollegen die Pausenzeiten getauscht hatte. Normalerweise verbrachte er diese Pausen mit Unmengen von Kaffee und gelegentlich einer kleinen Unterhaltung mit einer der netteren Schwestern. Zumindest, wenn ihm nicht auch noch in der Pause Arbeit über den Weg lief.
Heute sah es leider danach aus.

„Aaah... Herr Doktor, Herr Doktor!“
Seufzend sah sich Dr. Tegome um. Winkend schlenderte ein recht hübsches, etwa sechzehn oder siebzehn Jahre altes Mädchen mit kurzen blonden Haaren auf ihn zu. Sie trug eine Oberschuluniform und schien tatsächlich ihn zu meinen. Wenigstens war es wahrscheinlich keine Patientin, und mit ein bißchen Glück konnte er sie schnell abwimmeln.
**** lächelnd blieb er stehen und wandte sich dem Schulmädchen zu. „Hallo, junge Frau“, meinte er freundlich. „Kann ich ihnen helfen?“

„Ich hoffe es“, meinte das Mädchen mit einem sehr betrübten Ausdruck im Gesicht. „Ich suche ganz ganz dringend die gynäkologische Abteilung. Können sie mir sagen, wo ich die finde?“
„Die ist im dritten Stock“, gab der Arzt zurück, „aber da ist heute kein Besuchstag. Ich glaube, man wird sie nicht hereinlassen.“
Das blonde Mädchen schien entsetzt zu sein. „Aber das muß man!“ preßte sie hervor. „Ich bin keine Besucherin, ich bin ein Notfall!“
Dr. Tegome zog eine Augenbraue hoch. „Ein Notfall?“ Er musterte das Mädchen einen Moment lang. „Wie ein Notfall sehen sie aber nicht aus.“
„Aber es ist wahr“, jammerte das Mädchen und klammerte sich am Arm des Arztes fest. „Sie müssen wissen“, meinte sie und senkte ihre Stimme fast schüchtern, „ich bin akut nymphomanisch veranlagt und gerade jetzt furchtbar heiß...“
„Was?!“

Im selben Moment spürte Dr. Tegome ein sehr eigenartiges Gefühl in seiner Leistengegend. Ihm war, als würde ihm plötzlich sehr warm zwischen den Beinen, und das Mädchen, das sich hilfesuchend an seinen Arm klammerte, erschien ihm mit einem Male sehr viel reifer und attraktiver als noch im Moment zuvor. Einige Sekunden lang schwankten seine Gedanken hin und her zwischen dem, was sein Verstand ihm sagte und dem, was ihm seine Hormone gerade geboten, dann wurde die Stimme der Vernunft von einer neuerlichen Hitzewelle davongeschwemmt, die sich nun doch sehr deutlich in ihm ausbreitete.

„Ich glaube“, meinte er mit belegter Stimme zum Mädchen, „ich kann dir helfen...“


Das Universitätskrankenhaus Tokio litt, wie fast alle großen Krankenhäuser der Innenstadt, an zu wenig Patienten für seine Bettenanzahl, und so war es nicht unüblich, daß einige Krankenzimmer leerstanden. Das galt besonders für die Einzelzimmer, die normalerweise nur den wirklich gutsituierten Patienten zur Verfügung standen. Diese Zimmer zeichneten sich durch besonders großzügige Betten, eine angenehme Inneneinrichtung und schalldichte Türen aus.

Alles Qualitäten, die Sakura nun sehr zu schätzen wußte.

Während Dr. Tegome noch mit seiner Schlüsselkarte die Tür verriegelte, schwang sich das blonde Mädchen schon auf das Bett und zog sich ihr Höschen aus, wobei sie flink mit den Fingern zwischen ihre Liebeslippen glitt und die Geishakugel herausholte. Rasch wickelte sie sie in den grünen Spitzenstoff ihrer Unterwäsche und warf beides auf den Nachttisch, während sich der Arzt zu ihr umdrehte. Die Beule in seiner Hose war schon recht beachtlich, und Sakura fragte sich, ob sie ihn nicht vielleicht schon zu sehr angeheizt hatte. Für gewöhnlich wußte sie ihre Kräfte gut zu dosieren, aber bei einem fremden Mann – noch dazu bei jemandem, der deutlich älter war als die Leute, mit denen das Mädchen normalerweise Liebe machte – war das nicht so leicht abzuschätzen gewesen.

Als der Arzt auf sie zutrat, drehte sie sich um, so daß sie auf dem Bett kniete. Mit einer Hand griff sie ihn am Gürtel, kaum daß er nahe genug war und schnürte das feste Leder geschickt auf. Dr. Tegome stemmte die Hände in die Hüften und sah schmunzelnd zu, wie sie ihm die Hose öffnete. Mit wenigen, schnellen Griffen hatte sie den Knopf und den Reißverschluß auf und zog dann Hose und Unterhose herab. Der Männerstab des Arztes sprang dem blonden Mädchen förmlich ins Gesicht.

Sakuras Augen weiteten sich ein wenig, als sie das Organ vor sich aufgerichtet sah. Sie hatte schon vorhin, als sie sich ihr Opfer ausgesucht hatte, darauf geachtet, daß es jemand war, der noch verhältnismäßig **** und gutaussehend gewesen war, doch offensichtlich hatte sie auch in der Kategorie „unter der Gürtellinie“ ein Gewinnerlos gezogen: Dr. Tegomes Schaft war genau so, wie sie es liebte, nicht übermäßig lang, aber dafür um so breiter, mit einem hübschen, prallen Sack darunter und – was ihr wichtig war – auf der ganzen Länge leicht nach oben gekrümmt, ein wenig wie ein Säbel.

„Komm und leg dich hin“, hauchte sie dem Arzt zu, und der Mann zögerte keine Sekunde, ihrem Wunsch zu entsprechen. Er schlupfte aus den Schuhen und streifte Hose und Unterhose ganz ab, ehe er auf das Bett hüpfte und sich auf den Rücken legte. Inzwischen öffnete Sakura ihren Rock und legte ihn zu ihrem Höschen auf den Nachttisch, ehe sie über Dr. Tegome kletterte und seinen Schaft sachte mit einer Hand umfaßte, um ihn zu reiben und zu massieren.

Es war kaum mehr notwendig, wie das Mädchen schnell herausfand. Die Lanze des Arztes war prall und hart, und er war offensichtlich mehr als bereit, es mit ihr zu machen. Seine großen Hände streichelten über ihre Schenkel, glitten unter ihre Bluse auf ihren Bauch und fuhren schließlich zwischen ihre Liebeslippen, um dort mit deutlichem Druck zu reiben und auch sie noch heißer zu machen. Auch das war nicht wirklich mehr notwendig, denn sowohl die Geishakugel als auch der Anblick von Dr. Tegomes Männlichkeit hatten Sakura für ihren Geschmack feucht genug werden lassen.

Ohne weiteres Zögern hob sie ihre Hüfte an, brachte sich über die erregte Spitze des Schafts, ließ sie ein paar Mal kurz zwischen ihren Liebeslippen hindurchgleiten und senkte sich dann langsam und genießerisch über ihn herab. Ein tiefes Seufzen entrang sich ihr, als die pralle Männlichkeit ihre süße Grotte weitete und das Grunzen von Dr. Tegome unter ihr versicherte ihr, daß auch der Arzt seinen Spaß hatte. Einen Moment lang blieb sie sitzen und genoß einfach nur das Gefühl, wunderbar ausgefüllt zu sein, ehe sie langsam mit der Hüfte zu wippen begann.

Der Mann unter ihr brauchte nicht lange, um auf das Liebesspiel einzugehen. Seine Hände faßten Sakuras kleinen, knackigen Hintern und drückten sachte zu, während er sie im Rhythmus ihres Reitens hochhob und wieder fallen ließ. Das Mädchen stützte sich mit den Händen auf seiner Brust ab und stöhnte voller Lust, während sie allmählich ihr Tempo erhöhte. In der Tat, der Arzt war eine ausgezeichnete Wahl gewesen; sein Schaft hatte genau die richtige Größe, um Sakura voll auszufüllen, wenn sie sich gegen ihn drückte, und bei jedem Stoß herab rieb seine Spitze durch die leichte Krümmung an ihrer oberen Grottenwand so entlang, daß er genau die empfindlichste Stelle in ihrem Inneren wieder und wieder und wieder berührte.

Auf diese Art und Weise dauerte es nicht lange, bis das blonde Mädchen voller Entzücken bemerkte, daß sie sich ihrem Höhepunkt näherte. Einen Moment lang war sie versucht, die Erfüllung einfach nur zu genießen und zu hoffen, daß sie auf dem Schaft des Mannes unter ihr zu einer zweiten Explosion reiten konnte, doch ihr war auch klar, daß das angesichts der Erregung, die sie ihm schon bei ihrem Treffen übertragen hatte, nicht sehr wahrscheinlich war. Und so schob sie den Gedanken beiseite und konzentrierte sich statt dessen auf das, was sie schon von Anfang an vorgehabt hatte.

In dem Moment, in dem ihr Höhepunkt einsetzte und die Wellen der Erregung ihren Körper erfaßten, bündelte sie alle Hitze, die ihr Körper gerade empfand, in ihren Händen, legte sie auf die Leistengegend des Arztes und schoß hinüber, was an Lust in ihr war.

Ein röhrender Schrei entrang sich Dr. Tegomes Hals, als sein Körper in einem Höhepunkt explodierte, wie er ihn in seinem ganzen Leben noch nicht gehabt hatte. Seine eigene Erregung, kombiniert mit der vielfach verstärkten Kraft von Sakuras Orgasmus jagte mit voller Wucht in seine Hoden und ließ sie förmlich durchdrehen. Schuß um Schuß seines heißen, dicken Männersaftes jagte aus seinem zitternden Schaft in die Grotte des Mädchens und überschwemmte sie derart heftig, daß sie unter der wahren Flut von Sperma gleich noch eine zweite Welle der Erregung erlebte. Zwischen ihren Liebeslippen, wo der harte, wunderbare Schaft noch steckte, troff Nässe in Strömen hervor und lief über den Unterbauch des Arztes und auf das Bett.

Doch Dr. Tegome spürte das schon nicht mehr – er war auf dem Gipfel seines Höhepunktes in Ohnmacht gefallen. Der menschliche Geist war für eine solche Lust, wie er sie eben hatte empfinden dürfen, einfach nicht geschaffen.

Sakura selbst keuchte und zitterte heftig und blieb noch einige Zeit auf dem ausgelaugten Mann sitzen. Auch sie hatte das Liebesspiel reichlich mitgenommen; ihre Beine schienen kaum Kraft zu haben, sich wieder aufzurichten, und das Gefühl des Schaftes in ihr, der langsam auf sein normales Maß zusammenschmolz, war unbeschreiblich schön. Fast bedauerte sie es, einen derart ausdauernden und noch dazu so gut gebauten Mann besinnungslos geritten zu haben – so einer kam einem nicht alle Tage zwischen die Beine. Und nachdem sie sich bei ihm nach dieser... Begegnung kaum wieder würde sehen lassen können...

Mühsam erhob sich Sakura von dem Mann, wobei noch mehr Männersaft aus ihrer Grotte heraustropfte. In weiser Voraussicht hatte sie ihren Rock ausgezogen, der sonst wahrscheinlich völlig verschmiert gewesen wäre. Einige unsichere Schritte brachten sie ins Badezimmer, das Teil der Patientensuite war, und zu ihrer nicht geringen Freude war auch ein Bidet Teil der Einrichtung. Unter einem heißen, klaren Wasserstrahl säuberte sie sich von den Spuren des Liebesspiels, ehe sie zurück ans Bett trat, ihren Rock und ihr Höschen wieder anzog, die Geishakugel in ihrer Handtasche verstaute und dann Dr. Tegome von seiner Schlüsselkarte befreite. Lächelnd blickte sie auf das kleine Kärtchen, welches ihr nun Zutritt zum Patientenarchiv verschaffen würde.

Manchmal hatten die alten Sprichworte doch recht: Liebe öffnete alle Türen.


Japan-Glossar:
Okaa-san: Anrede für „Mutter“.
Sensei: Lehrer
konnichiwa: Anrede, die etwa „guten Tag“ entspricht.
Tsukuneko: zugleich Verniedlichungsform von „Tsukune“ durch das „-ko“ am Ende und ein Wortspiel, das als „tsuku neko“ „Katze, die nach jemandem hakelt“ bedeutet

Was wird Sakura weiteres entdecken?

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