Ja!

Angeduselt wie ich bin lasse ich mich in meinen Klamotten auf mein Bett fallen und denke an die SMS meines Freundes. So ein Arsch! Hat wohl was Besseres zu tun, als den Abend mit mir zu verbringen. Die laute Türklingel lässt mich hochschrecken. Etwas zu schnell springe ich vom Bett auf. Wer kann das sein? Ich erwarte keinen Besuch und meine Eltern sind doch in Zürich. Mit leicht schwindeligem Kopf eile ich zur Tür und mache sie auf. Normalerweise hätte ich daran gedacht, vorher von innen die kleine Sicherheitskette einzuhaken. Aber leicht angeschiggert wie ich bin fällt mir das erst ein, als ich die Tür bereits geöffnet habe. Völlig geschockt starre ich auf den breit grinsenden Typ aus der Schulbibliothek. Was will der hier? Woher kennt er meine Adresse?

Seine durchdringender Blick wird mir unangenehm und ich spüre einen Schauer, der mir den Rücken hinunterläuft.

„Ich darf doch eintreten?“ Seine Worte sind einfach dreist.

In einem anerzogenen Höflichkeitsreflex trete ich einen Schritt zurück, als mir bewußt wird, was ich da gerade tue. **** versuche ich, ihm die Tür vor der Nase zuzuwerfen, aber schon hat er einen Fuß in der Tür und steht kurz darauf im Flur, unmittelbar vor mir.

Die Haustür fällt zu. Ich spüre seinen Atem. Seine dicken Finger berühren meine Schulter, wandern über mein dünnes weißes Top bis kurz vor den Ansatz meines Busens, anschließend wieder hinauf, meinen Hals entlang bis zum Kinn. Ich schlucke, stehe da wie angewurzelt, nicht fähig, einen klaren Gedanken zu fassen.

Selbst als seine Zunge in meinen Mund drängt, wehre ich mich nicht. Ich spüre, wie ich das Gleichgewicht verliere und meine Knie weich werden.

„Wer hätte gedacht, dass du so ein notgeiles Luder bist. Ich hatte mit mehr Widerstand gerechnet."

Seine gezischten Worte treffen mich wie der Blitz. Ich erwache aus meiner Schockstarre und versuche, mit einem schnellen Schritt an ihm vorbei die Tür zu erreichen.