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Chapter 10
Wie mach ich mich ans Üben?
Ich bade in Selbstmitleid. Ein Anruf bringt mich auf eine Idee ..
Zu Hause angekommen springe ich unter die Dusche. Ich lass das lauwarme Wasser lange laufen. Später, in meinem Zimmer fühle ich mich immer noch dreckig und reichlich dumm. Erst bin ich saudoof, versemmel mein Abi im ersten Anlauf und jetzt, scheint mein Mäulchen furchtbar ungeübt zu sein.
Ich hatte mir doch fest vorgenommen zu warten, auf den Richtigen, einen Mann, der mich wirklich reizt. Wie es jetzt aussieht, werde ich schon wieder die Klausuren in den Sand setzen. Ich zermartere mir meinen hübschen Kopf. Das dieser nicht nur zur Ablagerung diverser Schminkuntensilien da ist weiss ich selbst! Mir muss etwas einfallen, oder ich bin wirklich eine riesen Enttäuschung für meine Eltern.
Mein Ego liegt am Boden. Die mündliche Prüfung habe ich toll vergeigt. Warum habe ich nicht vorher geübt? Ein paar Schwänze gelutscht, Erfahrung gesammelt, bevor ich mich dir, meinen Lehrer an den Hals warf? Deine Enttäuschung über mein Unvermögen hat mein Selbstbewusstsein in den Rinnstein geschleudert. Es liegt wahrscheinlich noch vor dem Schultor und windet sich im Dreck, während du mit deinem schicken Sportwagen drüber hinwegsaust. Du bist jetzt sicher bei deiner Frau, lässt dich schön von deiner Alten verwöhnen. Kein Wunder, ich habe ja auch kläglich versagt. Ja, ich bin zu blöd zum Blasen. Ich fühle mich schäbig und nutzlos.
Nach der Dusche bade ich noch eine geraume Weile in Selbstmitleid. Die Typen aus meiner Klasse haben nicht dein ´Format`. Ich meine damit nicht nur dein souveränes Auftreten, die Bestimmtheit in deinen strengen Augen oder deine weltmännische Art. Nein, ich rede von deinem grossen Schwanz! Man, der war wirklich ein wuchtiger Fleischnagel. Mein Mäulchen reichte ja kaum aus, um diesen fleischigen Pimmel richtig zu bedienen. Das muss man lernen, du hast recht! Ich muss lernen, und zwar an einem Schwanz, der deinem zumindest ein wenig ähnelt.
Als das Familientelefon im Flur klingelt und Mama rangeht und sagt: "Hallo Karl, schön das du dich meldest, wir haben ja schon länger nichts mehr von dir gehört ...", habe ich eine prima Idee. Onkel Karl ist mittlerweile 59 Jahre alt und ständig geil. Ich weiss das, weil mein Onkel mir auf diversen Weihnachtsfeiern versuchte an die Wäsche zu gehen. Einmal hat er mich sogar an die Wand im Flur gepresst, er hat versucht mir seine ekelige Zunge in den Hals zu schieben und dabei habe ich gespürt, dass mein Onkel einen richtig fetten Pimmel in der Hose hat!
Damals habe ich ihn natürlich weggestoßen und gedroht, ich würde Papa erzählen, was für ein altes, verbocktes Mistschwein sein Bruder sei. Das hat mir den fickgeilen Bock vom Hals gehalten. Aber seine Blicke waren immer noch aufdringlich. Ich mochte nicht in seine Nähe kommen, wenn er uns besuchte. Heißkalte Schauer rannen dann meine Wirbelsäule runter. Ich vermied das Alleinsein mit meinem Onkel.
Ein dicker Kloß schien sich in meiner Kehle zu formen. Ich überlegte hin und her. Üben, üben, wenn du weiterkommen willst im Leben, diese Worte meiner Mutter schossen mir immer wieder durch den Kopf.
Sie hatte doch recht. Wenn ich jetzt nicht schleunigst übte, um dir, meinen Lehrer, zu gefallen, dann würde ich schon wieder das Abitur vergeigen und das "Abhängejahr auf Mallorca" könnte ich mir nicht nur theoretisch abschminken. Ich wollte nicht auf diese superlangen Ferien verzichten, ich wollte Strand, Sonne und schweißtreibende Partynächte erleben. Ich musste es einfach tun!
Zehn Minuten später. Ich klingel ich an Onkel Karls Haustür...
Wirst du, mein Onkel mich wirklich trainieren oder, ist dein Interesse an mir längst erloschen?
Wird Onkel Karl mir als Trainingspartner zur Verfuegung stehen?
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