Fotoshooting für die Auktion

Die Männer führen Illonka und Tanja in das Nachbarzimmer, wo sie ein kleines Fotoatelier eingerichtet haben. Der Bärtige hantiert an einer Kamera, rückte ein Stativ zurecht, prüfte die Lichtverhältnisse und schaltet eine helle Lampe ein. „Setz dich mal dort auf den Hocker, ja richtig, auf den vor der Stellwand. Ein bisschen höher drehen, du bist klein im Sitzen. So ist´s gut. Schau schräg neben mich, das Kinn etwas höher, nein, nicht so weit, stop, richtig. Und jetzt lächeln! Nicht so verkrampft, ganz natürlich.“

Illonka versucht brav, allen Anweisungen zu folgen, wie ihr Vater es ihr gesagt hat. Es ist gar nicht so einfach, sich ganz natürlich zu geben. Der Bärtige korrigiert sie wieder und wieder. Auch der Boss wirkt nicht sonderlich zufrieden. Der Bärtige drückt ein paarmal auf den Auslöser und lässt Illonka dann die Position wechseln. Sie steht nun vor der Stellwand, er will sie im Halbprofil fotografieren. „Zieh dein T-Shirt aus“, verlangt der Bärtige plötzlich. Ilonka streift sich gehorsam das weiße T-Shirt über den Kopf.

„Was werden denn das für Fotos? Macht ihr Ka¬taloge für Wäsche, oder was?“ traut Ilonka sich schließlich zu fragen. Der Boss grinst, die Zigarette im Mundwinkel. „Von welchem Stern kommst du denn?“ lacht er. „Hat euer Vater euch nichts erzählt?“ Illonka schluckt. „Unser Vater hat nur davon gesprochen, dass wir in Deutschland für sie arbeiten werden.“ Der Boss lacht erneut. „Ihr werdet nicht arbeiten gehen, ihr werdet vielmehr anschaffen gehen, bis ihr die ganzen Schulden eures Vaters abgearbeitet habt ...“