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Chapter 5 by Anna_Lenchen Anna_Lenchen

Kommt der Bibliothekar in ihre Wohnung?

Er klingelt an der Tür

Zu Hause ziehe ich mir die Mütze vom Kopf und hänge den Mantel an die Garderobe. Die Stiefel behalte ich erst mal an und torkele leicht in Richtung Küche. Aus dem Regal nehme ich mir ein Glas, halte es unter den Wasserhahn, dabei stütze ich mich mit der linken Hand auf der Anrichte ab. In einem Zug trinke ich das Glas leer. Gerade als ich mir ein Zweites eingießen will, klingelt es an der Tür.

Um die Zeit? Ich gucke auf die Uhr, kurz nach halb 12. Das kann eigentlich nur mein Freund sein denke ich mir und freue mich. Überschwänglich reiße ich die Tür auf und setze zu einem lang gezogenen „naaa“ an, stocke aber augenblicklich, als ich sehe, dass nicht mein Freund vor der Tür steht, sondern ein riesiger fremder Mann.

Er ist bestimmt über 30 Zentimeter größer als ich, wodurch ich automatisch zu ihm aufschauen muss. Er schaut mir durchdringend in die Augen, ohne etwas zu sagen, ohne eine Miene zu verziehen. Ich selbst bin zu überrascht, um etwas hervorzubringen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit sagt der Mann: „Hallo Kleines, willst du mich nicht hereinbitten? Sei nicht unhöflich!" In seiner Aussage meine ich, eine Mischung aus Enttäuschung und Forderung herauszuhören. Kleines? So hat mich doch heute schon jemand genannt. Ach der Typ aus der Bibliothek fällt es mir ein. Ohne dass mich diese Erkenntnis wirklich beruhigt und ich etwas erwidere, macht der Mann einen kleinen Schritt auf mich zu. Automatisch trete ich einen Schritt zur Seite und er geht an mir vorbei ins Haus hinein.

Mit einem „Danke Kleines“, quittiert er meine ungewollte Geste und marschiert in die Küche. Etwas ratlos und mit der Situation überfordert gehe ich hinterher. Die Absätze meiner Stiefel klacken auf dem Steinboden. Er dreht sich um und schaut auf meine Schuhe. Mir scheint es, als ob er anerkennend nickt. „Mhh Rot- oder Weißwein? Was **** wir Kleines?“ „Ich … also, äh wir … ich will gar nicht … was wollen sie überhaupt …?“ Meine Antwort ist halb gestammelt, halb gelallt.

Bevor ich meinen Satz zu Ende bringen kann, legt mir der Mann seinen Zeigefinger auf die Lippen. „Psst, ganz ruhig Kleines. Na gut, dann entscheide ich, wir **** Rotwein. Holst du die Gläser?“ Als er den Finger von meinen Lippen nimmt, zieht er meine Unterlippe etwas nach unten, sodass sie mit einem schmatzenden Geräusch wieder hoch schnellt. Er guckt sich um und entdeckt das Weinregal meines Vaters.
Zielsicher steuert er darauf hin und betrachtet die Flaschen.

Ich habe mich noch nicht bewegt und in meinem Kopf dreht sich alles. Der Mann zieht eine der Rotweinflaschen aus dem Regal. Mit einem leichten Kopfschütteln geht er an mir vorbei und holt selber zwei Gläser aus dem Schrank. Nach einigen Versuchen findet er einen Korkenzieher in einer der Schubladen und öffnet den Wein. Er gießt beide Gläser ziemlich voll, stellt die Flasche ab, nimmt die Gläser in die Hand und kommt wieder zu mir. Ich habe mich in der Zeit kein bisschen bewegt. Er reicht mir eins der Gläser, stößt mit mir an und sagt „Prost Kleines.“ Ich führe den Wein zum Mund und nehme tatsächlich einen kleinen Schluck. „Ohh das ist ein Guter! Da kannst du ruhig einen größeren Schluck von nehmen!“ Obwohl mir der erste Schluck eigentlich schon zu viel war, trinke ich tatsächlich noch einen Zweiten.

Als ich das Glas abstelle, komme ich sogar leicht ins Wanken.

Wollte der Bibliothekar nur einen Wein ?

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