Ellaria Sand ist nun bereit, euch zu sehen

Völlig außer Atem bringt sie ihr Pferd vor euch zum Stehen. "Lady Sand... erwartet... euch..." keucht er und winkt in Richtung Burgtor.

Du schaust Gendrik an, der dir mit angespanntem Gesicht und einer Hand am Schwertknauf zunickt. Also reitest du mit allen 50 Männern in den Palast. Das ist zwar unhöflich, aber du hast nicht das Gefühl, dass Ellaria Sand euch höflicher behandeln wird. "Haltet eure Hände an den Waffen. Höchste Aufmerksamkeit, Männer."

Du bist der erste, der mit seinem Pferd durch den großen steinernen Torbogen reitet. Nachdem du ein paar Meter durch den Vorhof geritten bist, bleibst du stehen. Deine Männer versammeln sich hinter dir.

Vor euch thront Ellaria Sand auf ihrem Pferd, durch ein paar Stufen hat sie die höhere Position. Sie trägt einen langen, schwarzen Umhang, darunter eine Kettenrüstung. Ihre Haare werden von einem Bronzereif zusammengehalten. Ihre zornige Miene lässt deinen Unmut weiter steigen. Hinter ihr versammeln sich etwa einhundert dornische Männer. Sie sind allesamt beritten und bewaffnet.

"Was führt dich hierher, Ferrostas?" ruft sie euch kalt entgegen. "Ja, gut, und Euch?" murmelt Finan hinter dir. Du beschließt, nicht auf die falsche Anrede einzugehen, ebenfalls auf Höflichkeiten zu verzichten und kommst direkt zur Sache. "Dornische Soldaten haben an der Grenze zu meinem Königreich eine Grenzpatrouille überfallen. Vier Männer starben, der Rest wurde gefangen genommen. Da wir nicht davon ausgehen, dass Ihr etwas damit zu tun habt, bitten wir um Erlaubnis, in diesem Königreich nach den Schuldigen zu suchen. Wir werden Eure Angelegenheiten nicht weiter stören." rufst du zu ihr hoch. Ellaria bleibt still. Du kannst die Spannung in der Luft deutlich spüren.

Dann lächelt sie. "Eine Grenzpatrouille, sagtest du? Nun, da muss ich dich korrigieren. Die 'Patrouille' befand sich auf unserem Gebiet. Nach dem Gesetz der Sieben Königslande bin ich dazu berechtigt, jeden zu töten, der mein Köngreich betritt. Lies erst einmal das Gesetz, bevor du hier auftauchst und Ärger machst, Kleiner." Bei dieser Bemerkung ziehen einige deiner Männer scharf die Luft ein, doch du gehst nicht weiter darauf ein. "Das kann nicht sein" antwortest du mit gerunzelter Stirn. "Ich habe diesen Trupp selbst angeführt und weiß, wo die Grenzen zu Dorne liegen." Ellaria Sand lächelt noch breiter. "Ach, tatsächlich? Und warum bist du dann noch frei?" Du runzelst die Stirn. "Ich wurde verschont, aber..." "Verschont?" fällt dir Ellaria höhnend ins Wort. "Sagtest du nicht, dass alle gefangen genommen wurden? Sicher, dass sich der kleine Ferrostas nicht einfach aus Angst totgestellt hat?" Die Männer hinter Ellaria lachen. Langsam wird es dir zu bunt. "Hört zu, die Grenzpatrouille befand sich zu keiner Zeit in dornischem Gebiet! Es gab absolut keinen Grund, Männer abzuschlachten."

Ellarias Blick ist plötzlich wieder eiskalt. "Da kennt wohl jemand die Grenze nicht. Im übertragenen als auch im eigentlichen Sinn." Gendrik hinter stöhnt auf.

Später erklärt er dir, dass die Grenzen zwischen Dorne und die Weite vor mehreren Jahrzehnten unter dem Mad King mehr zu Dornes Gunsten ausgelegt waren. Bei der Revolution von Robert Baratheon jedoch eroberte das Haus Tyrell einige Gebiete im Süden. Doran Martell schloss ein Friedensabkommen mit den Tyrells und schenkte diese Gebiete als Zeichen des Friedens dem Haus Tyrell. Doch viele dornische Bürger sind immer noch der Meinung, einen Anspruch auf diese Gebiete zu haben. Doch das wusstest du noch nicht.

"Was Ihr da verlangt, wird einen Krieg zwischen Dorne und der Weite auslösen!" rufst du erregt zurück. Doch Ellaria lächelt schon wieder. "Du hast es erfasst, Kleiner." Damit hebt sie ihre Hand, und die Männer hinter ihr ziehen klirrend ihre Waffen.