Elena kommt immer noch

Icxh hätte nicht damit gerechnet, Elena nochmal am Teich zu sehen, aber am nächsten Tag war sie pünktlich um eins wieder da. Wieder schaute sie sich ein paar Minuten lang um, bevor sie ihr Handtuch ausbreitete, sich auszog und die Sonne genoss. Ich betrachtete sie eine Weile und kehrte dann an meinen Laptop zurück. Das Buch entwickelte sich weiter, aber ich brauchte mehr von Elena. Hannah war immer noch in zuviele Geheimnisse gehüllt und es bestand die Gefahr, dass sie ein sehr eindimensionaler Charakter wird. Ich überlegte, nochmal ins Gasthaus zuu fahren, aber die Energie kam nicht von dort. Ich musste Elena am Teich treffen. Runterzugehen, während sie sich sonnte war zu gefährlich. Sie hätte darauf können, dass ich sie beobachte, im besten Falle würde ich sie überraschen, wenn ich sie nicht gleich verschrecken würde. Es musste wie ein Zufall aussehen.
Kurz vor Mittag am nächsten Tag wanderte ich runter zum Teich. Ich hatte überlegt, ob ich mich einfach dort hinsetzen und warten sollte. Aber das hätte gestellt ausgesehen. Außerdem war ich vom Wandern aufgeheizt. Also zog ich meine Klamotten aus und sprang ins Wasser.
Ich weiß nicht, wie lange sie scho0n dort stand, aber ich hatte sie nicht gleich gesehen. Sie stand ein paar Meter den Hügel rauf und lehnte gegen einen Baum. Ich musste nicht überrascht tun, weil ich wirklich überrascht war.
"Hallo"
"Hi. Macht es dir was aus, wenn ich runter komme?"
"Fühl dich eingeladen... Wie hast du mich gefunden?"
"Hab ich nicht. Ich komm hier schon seit ein paar Jahren zum Sonnenbaden her. Ich wusste nicht, dass hier in der Gegend jemand wohnt. Ich denke, der letzte Kerl, dem das hier gehört hat hat sich nicht viel aus dem Teich gemacht."
"Da könntest Du recht haben"
Sie setzte sich auf ihren Stein.
"Ich hab keine Badesachen dabei,"
"Na und? Ich auch nicht."
"Hab ich gemerkt. Bist du Nudist oder hast du dich spontan zum Schwimmen entschlossen"
"Ich hab mich spontan entschlossen. Aber ich hab hier bis jetzt immer nackt gebadet.
"Ich auch nicht. Denkst Du, dass du damit klar kommst? Ich sonne mich grundsätzlich ohne Klamotten"
Ich fragte mich, welche Reaktion sie von mir erwartete.
"Tu dir keinen **** an."
Ohne weiter darauf einzugehen zog sie sich aus und legte sich auf ihr Handtuch. Da sie keinen Aufstand machte blieb ich auch cool.
"Weiss sonst noch jemand von dem Teich?"
"Nö. Der ist mein kleines Geheimnis. Aber es ist okay."
Sie schaute den Hügel hinauf in Richtung meines Hauses. "Ich finde dein Haus gar nicht. Kann man es von hier überhaupt sehen?"
"Nicht wirklich. Vielleicht gerade so das Dach." Ich versuchte, ihren Blick in die richtige Richtung zu lenken.
"Ich seh's wirklich nicht."
"Es ist schwer zu erkennen..."
Ich stieg aus dem Wasser und trocknete mich ab. Meine Klamotten lagen ein paar Meter entfernt auf einem Stein, also setzte ich mich dort hin. Ich wollte mich anziehen, aber der Anstand und die Umstände geboten Nacktheit. Ich zog mich in den Schatten zurück, damit ich mir keinen Sonnenbrand an wichtigen Stellen holte.
"Und was schreibst du so?"
"Wird ein Roman, Ist aber noch nicht fertig."
"Worum geht es?"
"Würde ich lieber noch nicht verraten. Zumindest nicht, solange ich noch nicht fertig bin."
"Was hast du sonst so geschrieben?"
"Nichts großes. Ich hab als Anwalt in Frankfurt gearbeitet. Hab aufgehört und bin hierher gezogen. Ich konnt das Anwalt sein nicht mehr ertragen."
"Wow, das ist ein ziemlich krasser Wechsel. Ich hab mein ganzes Leben hier in der Gegend verbracht."
"Oh, wow... Wo wohnst Du?"
"Fünf Kilometer die Straße rauf. Mit meiner Mutter zusammen."
"Und wie hast du dem Teich entdeckt?"
"Ich bin schon immer viel herumgewandert. Irgendwann hab ich ihn einfach gefunden."
Keiner von uns beiden hat danach noch viel gesagt. Ich hätte noch viele Fragen gehabt. aber ich war es nicht gewöhnt, Kreuzverhöre zu führen während ich nackt war.