Der Oberlude besucht den Oberstaatsanwalt

Der Oberlude verabschiedet sich von seinen Kumpanen und fährt mit seinem schneeweißen Amischlitten zu einem hübschen Einfamilienhaus in der Vorstadt. Auf sein Klingeln hin öffnet eine attraktive vierzigjährige Frau. Sie führt den Oberluden in ein mit Eichenmöbeln geschmackvoll eingerichtetes Büro. „Schatz, hier ist Besuch für dich!“ Oberstaatsanwalt Meyer begrüßt seinen Gast kühl. „Was verschafft mir das zweifelhafte Vergnügen Ihres Besuches?“ fragt er abweisend.

Der Oberlude nimmt ungefragt auf einem Sessel Platz und steckt sich lässig eine Zigarette an. „Ich wollte mich einmal mit Ihnen unterhalten, Herr Oberstaatsanwalt! Ihre Männer mischen sich in letzter Zeit zunehmend in meine Geschäfte ein und stören diese! Ich dachte, dass wir vielleicht mit einem netten Gespräch irgendwie zu einer gütlichen Einigung kommen können!“ Der Oberstaatsanwalt schüttelt genervt den Kopf. „Sie wissen, dass ich nicht bestechlich bin!“

In diesem Augenblick kommt Frau Meyer mit einem Tablett ins Büro. „Darf ich Euch einen Tee servieren?“ fragt sie. „Und für dich ist jemand am Telefon – im Wohnzimmer!“ sagt sie zu ihrem Mann. Der entschuldigt sich knapp und verlässt das Büro. Auch Frau Meyer geht noch einmal in die Küche, um noch Milch für den Tee zu holen. Der Oberlude nutzt sofort die günstige Gelegenheit, um ein paar Tropfen aus dem Fläschchen mit der Aufschrift „****“ in die Teetasse des Oberstaatsanwalts und in die Teekanne hineinzutropfen ...