Bittere Konsequenzen

Als ich am Abend mit sehr gemischten Gefühlen nach Hause kam, fand ich Anja zu meiner Überraschung vollkommen in Tränen aufgelöst vor. „Was ist passiert?“ fragte ich vorsichtig. „Sie haben meine Stelle im Krankenhaus an jemand anderen vergeben“, schluchzte sie. „Dabei haben sie mir versichert, dass sie mir die Stelle freihalten würden. Ich sei zu lange fortgewesen, haben sie gesagt“, jammerte sie. Ich sagte lieber nichts dazu. „Seit ich zurück gekommen bin, geht alles den Bach runter“, schüttelte sie resigniert den Kopf. „Mein Mann spricht fast nicht mehr mit mir, meine Tochter verhält sich mir gegenüber sehr reserviert, und jetzt habe ich auch noch meine Stelle verloren.“

„Das Leben geht weiter und wartet nicht auf einen, während man weg ist“, erwiderte ich schließlich mit einem traurigen Lächeln. „Erst wenn es bereits zu spät ist, merkt man, was man verloren hat“, fügte ich bitter hinzu. „Bitte, ich wollte nicht, dass es soweit kommt, ich …“, versuchte Anja zu erklären. „Ich weiß über deinen Fehltritt Bescheid“, unterbrach ich sie. Meine Frau sah mich mit großen Augen erschrocken an. „Wie?“ fragte sie. „Im Krankenhaus reden bereits die Kollegen darüber“, erklärte ich. „Oh, mein Gott“, stieß Antje schockiert hervor. „Bitte, Martin, verlass mich nicht“, begann sie dann zu flehen. „Bitte denk an unsere Tochter.“ „Und woran hast du dabei gedacht?“ fragte ich sie kopfschüttelnd …