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Chapter 3 by Daemony Daemony

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Befreit

Schwester Dorothee verstand mit einem Mal, was den Dämon so belustigte. Die früheren Cellerarinnen sich ihm hingegeben, damit er den Ruin vom Kloster abwandte. Sie hatten sich damit dazu verdammt, hier bei ihm zu bleiben. Heute hatte sich statt ihrer Schwester Innocenza geopfert. Nun war sie zwar frei zu gehen, musste ihn aber aus diesem Kellerverließ mitnehmen, damit sie mit seiner Hilfe dasselbe tun konnte. Nach Generationen und Generationen, die er in diesem Loch festsaß, war er endlich befreit. Um dies zu verhindern, müsste sie selbst hierbleiben. Dann aber könnte sie den Konvent nicht retten. Sie saß in einer Zwickmühle.

Ja, diese Gedankengänge klangen nicht logisch. Doch war es die Natur von Dämonen, Chaos zu verbreiten und die Logik ad absurdum zu führen. Es gab nichts, was sie dagegen tun könnte.

"Oh, Herr, vergib mir", betete sie. Dann wandte sie sich um und stieg die langen Treppen hinauf. Ohne sich umsehen zu müssen, wusste sie, dass er ihr folgte. Ihre Schritte fielen ihr immer mühsamer, es war, als ob sie eine tonnenschwere Last mit sich schleppte. Sie durchschritt die schier endlosen unterirdischen Gänge, querte den Keller, passierte das Archiv und erreichte endlich das Erdgeschoss.

Durch die Fenster schimmerte die Vorahnung des ersten Licht des Tages. Aus der Kirche vernahm sie schwach die Stimmen ihrer Mitschwestern, die einen Choral zur Feier der Vigil anstimmten, des ersten Gottesdienstes des Tages, der traditionell in den frühen Morgenstunden, meist vor dem Morgengrauen, gefeiert wird.

"Willst du dich nicht zu deinen Schwestern gesellen? Sie werden dich schon erwarten."

Sie spürte seine Worte eher, als dass sie sie hörte. Als ob er damit ihren Willen ausgeschaltet hätte, schlurfte sie in Richtung Kirche.

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