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Chapter 2 by PPixie PPixie

Was passiert jetzt?

Wer war das da am Telefon?

Das ist das Krasseste, was mir je passiert ist. – Nein, ich glaube, das ist das Krasseste, was überhaupt je einem Menschen passiert ist. Abends einzuschlafen als ein junger Bursche – und morgens aufzuwachen als ein perfektes, hübsches Teeniemädel.

Die Nummer auf dem Handy hätte ich auch nicht erkennen können, wenn ich schon richtig wach gewesen wäre. Der Anrufverlauf sagt mir: „Anonymer Anruf“. Wer mochte das nur gewesen sein? Jedenfalls habe ich die Stimme niemandem zuordnen können. Wer hat so viel Macht über mich? Wer hätte ein Motiv, mir so etwas anzutun?

Ja, wer schon?! Ganz klar, meine Ex-Freundin, mit der ich vor zwei Wochen Schluss gemacht habe. Eine weitere Woche zuvor hatte sie mir gebeichtet, schwanger zu sein. Im fünften Monat! Wir waren aber erst ein Vierteljahr zusammen! Das hatte mich völlig konsterniert, und nachdem ich meine Amok laufenden Gedanken wieder halbwegs beisammen hatte, war ich zu dem Schluss gekommen, dass ich für Eva zwar durchaus mehr empfand als nur Freundschaft, aber dass meine Liebe nicht so unsterblich und überwältigend war, dass ich sie unter keinen Umständen aufgeben würde. Ein paar Tage wartete ich noch auf eine passende Gelegenheit oder war vielleicht auch einfach zu feige, aber schließlich sagte ich es ihr.

Dabei bin ich gar nicht der Typ, der ein Mädchen unbedingt mit Haut und Haar besitzen muss. Ich finde es cool, wenn eine lebenslustig und offenherzig ist. Wenn man sie leicht herumkriegen kann, für eine Nacht oder auch nur einen Blowjob im Club in einer dunklen Ecke. Hauptsache, sie hält zu mir und verwechselt nicht einen geilen Fick mit wahrer Liebe. Dann ist mir auch egal, was die anderen sagen, die selber mit so einem langweiligen Mauerblümchen liiert sind und neidisch auf alle, die eine schärfere Braut haben.

Aber hey, ich bin erst achtzehn und hab Träume. Da passt ein fremdes Blag echt nicht rein. Niemand kann von mir verlangen, nur weil ich ein paar Wochen lang mit Eva gegangen bin, mir mein Leben zu versauen.

Eva hatte oft erzählt von einer sehr speziellen Freundin, Darshana, die hypnotisieren kann und solche Sachen. Als Evas kleinerer Bruder eine heftige Lungenentzündung bekam und sie sich um ihn ernsthaft sorgte, sagte Shana zu ihr, sie solle mit ihrem Chef, bei dem sie die Lehrstelle hat und der ganz klar scharf auf sie war, schlafen, wenn sie ihrem Bruder helfen wolle. Evas Verstand glaubte der Freundin kein Wort, aber deren suggestive Fähigkeiten und irgendwie unheimliche Ausstrahlung brachten sie dazu, es zu tun. Drei Tage später war ihr Brüderchen gesund.

Eva „muss“ seither jede Woche zwei-, dreimal für ihren Chef hinhalten und hin und wieder sogar für gute Kunden von ihm. Dann darf sie am nächsten Tag schon mittags gehen. Das ist schon seit vor der Zeit mit mir so, und Eva erzählte mir ziemlich gleich am Anfang davon. Natürlich war ich davon nicht begeistert, aber nachdem sie mir versicherte, immer ein Kondom zu nehmen, und dass es wirklich nur Sex sei, fand ich es im Grunde genommen sogar ziemlich geil, auch weil sie mir alles erzählte. In allen Einzelheiten, wenn ich wollte.

So konnte sie all die perversen Sachen, die die anderen Männer von ihr verlangen, mir nicht vorenthalten. Und so hatte ich eine Freundin, die sich von mir alles Mögliche in ihre Muschi schieben ließ, ob den Apfel, den sie danach ohne ihn zu waschen aß, ob eine Flaschenbürste oder andere Küchengeräte oder meine Hand. Eine Freundin, die mir ausdauernd das Po-Loch leckte, wenn ich es verlangte. Oder die abends quer durch den Stadtpark zu mir kam, nur bekleidet mit Hotpants und einem weiten Top, das unter den Armen so große Ausschnitte hatte, dass man von der Seite eine ungehinderte Sicht bis auf ihre Brustwarzen hatte. Welcher Meiner Freunde hätte behaupten können, so einen scharfen Zahn als Freundin zu haben?!

Doch mit einem fremden Baby im Bauch konnte mich all das nicht bei Eva halten. Ihre rätselhafte Freundin Darshana, die ich nie kennengelernt habe, ist der einzige Mensch, der mir einfällt, dem diese Stimme am Telefon gehören könnte.

Wenn ich mich nicht verhört habe und diese Stimme die Wahrheit gesagt hat, muss ich nun für zwei Tage als Mädchen durch die Welt laufen und werde für immer eine Frau bleiben, falls ich mich in dieser Zeit schwängern lasse. Darüber nachdenken, wie ich mich nun verhalten soll, kann ich später. Erst einmal brauche ich sicherheitshalber Kondome, um mir meine Handlungsfreiheit zu bewahren. Zuhause hab ich keine. Die werde ich also gleich als Erstes auf meinem Weg besorgen.

Auf meinem Weg… Es sind zwar gerade Semesterferien, aber ich habe für eine Recherche zu meiner Masterarbeit eine eng befristete Zutrittsberechtigung zum Archiv der Landesstaatsanwaltschaft, und da kann ich den heutigen Donnerstag unmöglich verstreichen lassen, ich muss dorthin! Da fällt mir ein, dass ich dort meinen Ausweis vorzeigen muss, zusammen mit der Berechtigungskarte. Die Beamten prüfen die Dokumente meist nur oberflächlich, aber wenn sie schon den Namen nicht vergleichen: dass auf dem Passfoto ein Mann abgebildet ist, kann ihnen kaum entgehen. Oder ob ich vielleicht doch „mir“ ein wenig ähnlich sehe?

Wer bin ich jetzt???

Gibt es darauf eine Antwort?

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